26
Okt
2005

Grande Casino

sagt "der Italiener", wenn alles durcheinander geht.
Wullewu nennt es meine rheinhessische Mutter.

In China fällt ein Sack Reis um, der Wind weht nicht gerade wenig, und die Wogen des Lebens scheinen all überall zusammen zu schlagen.

25
Okt
2005

Große Klage

Gestern Abend formulierte ich die Angst vor dem Wiederauftauchen des depressiven Lebensvollzugs, und heute schon scheint die dunkelgraue Hand nach mir zu greifen. Es mag die pure Wetterabhängigkeit sein, dass ein einfaches Reiz-Reaktionsschema zuschlägt und jede persönlich-psychische Einbildung über das „besser oder schlechter mit sich und dem eigenen Seelchen zurechtkommen“ zur Schimäre macht. Dies jedenfalls wäre in doppelter Hinsicht ein ganz trübe Aussicht: Im wahrsten Sinne des Wortes für die kommenden Monate und auch dafür, wie jede Eigenmacht über das Erleben und Können dahinschwindet ins große Nichts.
Ganz so ist es hoffentlich nicht - und die Anstrengung des Bewusstseins zu üben, try it. Klar scheint mir heute morgen vor Augen zu stehen, welch Sinnlosigkeit mein derzeitiges Tun enthält. Nicht nur scheint, es ist klar, lediglich im Zuge des allgemeinen propagandistischen Elends, muss man erst wieder Mut fassen, die eigene Erwerbstätigkeit radikal in Zweifel zu ziehen. Der Job, den ich mache, da bin ich mir sicher, entbehrt jeder Sinnhaftigkeit. Es ist keine irgend positive Wirkung auf die Menschheit und ihre Teile zu erwarten. Selbst im Sinne der Erfinder nicht, aber den Sinn der Erfinder teile ich auch nicht, es ist ein schwachsinniger dem Elend immanenter Sinn. Dabei kann ich mich noch nicht mal gut mit dem Job reproduzieren, im Gegenteil, Monat für Monat zahle ich aus Angesammeltem diverser vergangener Quellen drauf. Auf das gleiche Ergebnis käme man locker, vermute ich, mit einem Gärtchen in einer Landkommune und Hartz IV, oder mit dem Leben in einem buddhistischen Kloster, als Laiin versteht sich, wir wollen es ja nicht gleich übertreiben. Nicht dass das Optionen wären, die ich jetzt unmittelbar wählen würde.
Jedenfalls ist das, was ich aus Versehen und Trägheit lebe, absurd. Das „eine kostbare Menschenleben“ kann so nichts auf den Weg bringen, was etwas wert ist. Es wird verschleudert. „Wenn du an einem Ort lebst, an dem du nichts zu lachen hast, wird es Zeit über eine Veränderung nach zu denken“, schreibt Luisa gestern. Manchmal lache ich hier ja auch. Das „trotz alledem“ hat in den vergangenen Wochen gut funktioniert. Momentan scheint der Trotz zuviel Kraft zu kosten.
Für heute nehme ich mir hier jetzt ganz offiziell etwas vor, es scheint momentan nötig, das schriftlich fest zu halten. Bis zehn Uhr wollte ich mich dieser Reflexion überlassen. Jetzt ist es 10 Uhr 01, geht noch. Dann bis 11 Uhr exzerpieren fürs Konzept, dann den Termin vorbereiten, abdampfen in die vermutlich harmlose Höhle des zahnlosen Löwen. Manchmal hoffe ich schon fast, dass es dort oder mit irgend einem anderen Vorgesetzten zum Eklat kommt, damit endlich Schluss ist. Im Ernst bin ich aber zu ängstlich, und fürchte den Eklat und suche ihn zu verhindern. Gerade heute bin ich mal wieder sehr ängstlich.

24
Okt
2005

Ich will antizyklisch sein

Bitte!!!!

Ich habe extra noch mal nachgeschaut, wann das Buch "Die zehn Geheimnisse des Glücks" bookcossingmäßig bei mir war.
Ich habe es befürchtet: Ziemlich genau vor einem Jahr.
Damals nämlich war mein Lebensgefühl ähnlich wie jetzt: Nicht schlecht, aber kippelig kämpfend, Anregungen suchend wie dieses Buch und willens und überzeugt, dass eine merkliche Lebenskraft, nur weiter genährt, gut wachsen kann.
So ist es auch jetzt, nur die Anregungen sind andere. Vor einem Jahr jedoch habe ich schwer abgebaut, als es noch früher dunkel und dann eiskalt wurde... und überhaupt. Ich brauch das nicht noch einmal, nein, bitte nicht.

Ich bin stolz,

dass ich alle gestern gemachten Pläne von gestern eingehalten und ausgeführt habe.
Fast jedenfalls: Das Reiswasser kocht gerade.
Währenddessen werde ich mir noch mal die Kochblogs anschauen. Das macht Spaß.

Achtsamkeit, natürlich

Die Blätter fallen, das ist unbestritten.
Ich für meinen Teil merk(t)e das in der Regel daran, dass sie "unten" angekommen auf dem Boden liegen. Und "oben" gelb und rostfarben sind und weniger geworden. Da müssen sie also gefallen sein und mutmaßlich weiter fallen.

Derzeit nun bemühe ich mich, nicht mehr ganz so stumpf vor mich hin zu schauen, sondern zu achten auf meine Umwelt. Und plötzlich, einfach nur schauend, kann man richtig zusehen, wie sich hier plötzlich ein Blatt löst und sanft hinunterschwebt, und dann dort und noch eins. Fast aus dem Augenwinkel sehe ich plötzlich tatsächlich die Blätter fallen. Und dann höre ich auch den Hund, ganz weit weg und sehe drei Vögel schwarz am Horizont in schnellem Flug. Sonst so häufig, stumpf, wird man dessen nicht gewahr, obwohl die Augen und Ohren ja die gleichen sind und waren.

Luisas Tipps, merci

...zur grippe allerdings ein paar gute tips: impfen bringt nix, weil die viren sich ständig verändern. wir leben immer mit diesen viren. also: kommunikation. viren sind wirklich interessiert und so klug. das brustbein klopfen, damit die thymus drüse dahinter immunstoffe ausschütten kann. kalte güsse auf füsse und arme, lange spaziergänge, gemütliche abende mit tee, rohkost, den körper mit bürsten abreiben. morgens das glück rufen, abends die vierzehn nothelferinnen. hühner und vogeltänze in mehlkreisen tanzen. lachen. wenn du an einem ort lebst, wo du nichts zu lachen hast, wird es zeit an veränderung zu denken. am wasser sitzen und träumen. einen steinkreis legen und darin sitzen und singen...
und denk dran - nur stämme werden überleben!

www.salamandra.de
Tagebuch

Außer sich sein

ein korrekt doppeldeutiger Ausdruck, wie ich bemerken musste und erkennen darf.

So jetzt reicht´s aber

In a Past Life...

You Were: An Insane Philosopher.

Where You Lived: Thailand.

How You Died: Killed in Battle.

Sollte ich unmittelbar nach Thailand auswandern?????

Das wusste ich

You Are Thai Food

Trendy yet complex.
People seek you out - though they're not sure why.

???!

Ich lass die Trauer nicht mehr zu, weil ich nicht weiß, was dann passiert.

23
Okt
2005

Morgen

Morgen früh
Hoffen, dass ich aus dem Haus bin, bevor die Damen, die Spenden für die Stadt Erfurt sammeln, mein Auto entdecken. Ich habe es da abgestellt, wo es entdeckt garantiert kostet, obwohl es niemanden stört. Da sieht man, wie sehr ich die Faxen dicke hatte.
Ich habe kein Geld, aber diesen Luxus wollte ich mir dann doch leisten nach vierzigfachem Kreisen ums Karree.
Morgen Abend
Pfandflaschen wegbrinen, einkaufen, Küche putzen, Reis mit Meeresfrüchten bereiten und einnehmen. So der Plan.

Beziehung, gastronomisch

Er schaut nicht über den Tellerrand.
Da lasse ich mich verführen und verstricken, mich auch mitten auf den Teller zu setzen, egal ob das Gericht schmeckt oder schimmelt.
Ich hab es auch gar nicht bestellt.

21
Okt
2005

Beziehungsweise Pendeln

Zuhause ist nicht Zuhause, sondern nur ein Zitat davon.
Zuhause ist in der Erwatung, im Es-wird-sein-Trost sicherer als beim tatsächlichen Kurzzeitsprung.
Die Fremde, die ich vorfand, ist kein Abenteuer, noch nicht mal ein Zitat davon.
Fremdsein selbst ist ein großes Abenteuer mit der gar nicht so geringen Gefahr der Depression.
Das Unausgegorene, Unausgerichtete des Fremdseins ermöglicht jedoch Erfahrungen von reinem Glück, wenn´s auch schwer ist.

Zuhause ist der, der mich ziehen ließ, der zuschaut, regungslos, der mich abhängig macht von seiner Schwäche. Manchmal leben wir etwas, das nichts wäre für einen Nietzscheaner. Für mich ist es auch nur halb was. Zuhause ist sicher, aber schrumpft. Zuhause schrumpft sicher.

Der Trost ist ein Atemzug zwischen den Stühlen.
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Kontakt und Absicherung

Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

Aktuelle Beiträge

ja, das ist die Frage
...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
take five....
take five....
rosmarin - 16. Jan, 00:35
Diesen Beitrag
habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
wasserfrau - 13. Jan, 23:58
2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
Eins ist klar
ich werde 2012 Tel Aviv sehen
wasserfrau - 7. Jan, 01:25

stat

Zum Glück gibt´s Bücher


Per Olov Enquist
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Julia Franck
Die Mittagsfrau

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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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