grauschleier

20
Feb
2011

Ach, Frauen

kürzlich noch gelobt ... und sowieso geschätzt.

Aber nun ... sehe ich sowohl Frau Schwarzer als auch ausgerechnet Frau Hohlmeier ... und die verteidigen bei, geradezu gemeinsam mit Frau Will ... Herrn G. Ja, aber herzlichen Dank!

Oh, tränentriefende Herzen, ich glaub es hackt. Und, was soll das denn, dass man frau sich nun volkstümlich-antiakademisch gibt, ja, was sind denn diese Titel so wichtig. Ja, dann fragt doch mal den G. , warum ihm alles recht war dran zu kommen, an einen Titel, den die Muttchen nicht haben.

21
Jul
2010

Wellenlänge

Sie war froh, dass er neben ihr liegend die maximale Distanz einhielt, die Entfremdung zwischen ihnen nicht aufhob. Dass sie seine Hand nicht spürte, nicht aus schlaftrunkener unwillkürlicher Gewohnheit, schon gar nicht absichtsvoll. Sie barg sich in dieser sicheren Entfremdung. So waren sie sozusagen auf einer Wellenlänge.

7
Okt
2006

Dies ist kein Selbstmitleid

Gruselige Zustände habe ich schon häufig erlebt. Im Prinzip kenne ich das ja. Ob es nutzt, mit der Zeit, jedes erinnerliche Erlebnis mit reiki zu ändern? Auf Anhieb und im Schnellverfahren bringt das heute nichts: Heute durchlaufe ich die Phasen des Grauens mal wieder, in aller Langsamkeit und Bedrängnis. Viele Stunden im abgedunkelten Raum, was die Sache nicht besser macht. Verloren im Alleinsein. Erstaunlich, dass es doch relativ automatisch und ohne Schwere ging, nach draußen zu kommen, zwischendurch und dort Gewünschtes einzukaufen. Ohne die Schwere der Zögerlichkeit, die oft noch dazu kommt.
Ich halte nichts von mir, traue mir nichts zu. Was ich N. als Abwehrreaktion vorwarf, mag auch eine gewesen sein. Dennoch ist was dran. Ich traue mir nichts zu, ich erlaube mir nichts. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir etwas gelingt. Irgendwie scheine ich zu wenig dafür, dass mir etwas gelingen kann. Zu träge, zu phantasielos, zu wenig tatkräftig, zu wenig gewollt. Zu viel Angst vor den Menschen, die ich eigentlich bräuchte. Die ich kaum mehr kenne. Und auch ihnen traue ich nicht zu, mir wirklich helfen zu können. Vielleicht kastriere ich sie, irgendwie, mein Unglück ist mir selbst so unheimlich, dass ich mir nicht gerne helfen lasse. Tief verwurzelt die Idee, dass ich an diesem Unglück selbst schuld bin, dass ich es also verdient habe. Diese Idee macht bei näherer Konkretion keinen Sinn, da wäre es besser, Unglücksstiftendes zu analysieren, sich zu betrachten, sich davon zu entfernen, entfernen zu können. Aber ich halte mich für schuldig, schuldig nicht an Verbrechen, sondern daran, immer schon zu wenig gewesen zu sein. Zu klein, zu unfähig, nicht heranreichend an das Nötige. Natürlich ist das Unsinn – jeder ist groß genug für das, was für ihn das Richtige ist. Und das Richtige misst sich an dem einzigartigen dessen, was man ist. Ein schönes Mantra, das bei mir jedoch wieder so ankommt, als ob das, was ich kriegen kann, niemals das ist, was ich bräuchte: ich bin zu klein für die Größe meiner Sehnsucht. Bilder steigen auf, Kinderszenen, all die Erlebnisse, wo mir das klargemacht wurde. Du reichst nicht aus, für das, was du willst. Husch, husch Kleines, kommt gar nicht in Frage. Erst mal können vor Lachen.
Dann habe ich viel gelernt und zu Zeiten immer mal wieder mich einiges getraut. Schöne Dinge getraut, mich getraut, glücklich zu sein, mir etwas zu nehmen. Momentan ist es damit mal wieder mau.
Dieser Text hat den Status, es zuzulassen, es wenigstens zu schreiben. Ohne gleich Angst zu haben, dies sei Selbstmitleid.

Dilemma

Menschen entkräften mich,
allein sein macht mich sehr, sehr traurig.
Ich hab mal wieder den absoluten Knall.

1
Sep
2006

...

mein Kopf steht so still heute,
als hätte er noch nie gedacht.
eine einzelne hummel fliegt durch die leere zeit,
die zwischen meinen ohren herrscht.

7
Aug
2006

Die Trauer

Schwarze Göttin, oft sprachlos. Wieder aufgetaucht.
Ich weiß, sie fordert ihr Recht. Und ich muss vorsichtig sein.
Ich will mich über sie erheben. Ich brauche sie gerade nicht.
Ich hatte gerade bessere Zeiten und Fühlungen, Einfühlungen und Triebe.
Und doch: nun sie schon wieder.
Vielleicht.

26
Jun
2006

Wunsch und Wirklichkeit

Ich wünsche mir ein Zimmer, das nach Holz riecht, Luft und Wald. Ein Bett, frisch gemacht für mich, weil ich müde bin und erschöpft, duftend weiße Frische. Eine alte weise Frau, gesund und munter, die etwas von Kräutern versteht und mich zu schützen weiß.

Ich wünsche mir Schutz und Liebe.

Natürlich ein Traum.

Bei einem Mann Schutz und Geborgenheit zu finden, ich habe es nahezu aufgegeben. Habe ich jemals daran geglaubt?

In Wirklichkeit nämlich: ich lerne im Biergarten abends C. kennen, einen sozialistischen Journalisten aus Istanbul, der irgendwann gehen musste, und nun gestrandet ist in schlechten Jobs. Wir unterhalten uns auf deutsch und englisch über das Fremdsein, die Städte, den Überdruss. Noch ist es nett. Nein, ich bin nicht naiv, ich habe ein Recht darauf, mich unterhalten zu dürfen, ohne dass ich mir dann plötzlich etwas über gleichzeitigen Orgasmus anhören muss, darüber, dass ich angeblich „frei“ bin, obwohl ich gerade gesagt habe, dass ich es nicht bin, dass einer heftig versucht, sich an mich zu pressen und zu küssen. Mein Fuß schmerzt, sodass ich noch nicht mal elegant und hurtig davon marschieren kann. Ich krieg ihn los, den Kerl, aber nicht sehr elegant. Und ich bin etwas angeekelt. (Dummerweise hatte ich ihm vorher schon meine Telefonnummer gegeben, was aber wiederum den Vorteil hat, dass ich ihn noch mal richtig zusammenscheißen kann.)

Ach, Jungs, ich habe keine Lust mehr auf euch.

Die Zartheit der Welt, der Wiesen, der Kissen und Wasser und Frauen: Schon eher.

Mein Fuß will gesunden und ich mit ihm.

15
Jun
2006

Schwer erträglich

Das Telefon klingelt. Ich befürchte und erwarte eventuell einen gewissen Anruf, befürchte und erwarte aber nicht wirklich.
Die Nummer ist unterdrückt.
Es ist einer dran, den ich vor fast eineinhalb Jahren an einem Abend, meinem letzten Abend, auf La Palma traf. Wir verbrachten diesen Abend gemeinsam, es wurde einiges getrunken. Dann trennten sich unsere Wege. Damals schon war ich asexuell geworden bei solchen Begegnungen, zum Glück.
Danach rief er einige Mal an und ich merkte immer mehr, dass er einen ziemlichen Knacks weg hat. Vermutlich Alkoholismus, vermutlich noch so einiges anderes, vermutlich, ich weiß es nicht.
Die Anrufe hörten irgendwann auf, kürzlich jedoch war er auf dem AB, jetzt direkt in der Leitung.
Gestört, bedürftig, hektisch lachend (Alkohol?!), ich: in meiner improvisierten Stimmung, tiefe Melancholie in Weltverstehen um zu deuten, unfähig, irgendetwas anderes als Abwehr, äußerste Abwehr zu empfinden.
Ich habe ihn unter fadenscheinigen Vorwänden aus der Leitung geworfen. Ich fühle mich jetzt komisch, noch komischer als vorher.

28
Mai
2006

Noch nicht ganz..

Zuhause. Ganz ganz. Ganz bei mir.

Just in time das exakte Gegenteil: zerstückelt außer mir.

Vernachlässigt habe ich das Schreiben, die schönen Verschränkungen mit fremd-nahen Hirn- und Herzwindungen.

Erst war ich mit mir selbst und positiv abgetaucht in der Rhön bis am Morgen früh des letzten Montag. Es ging mir gut, es gab Gewitter und viel Wasser von oben, dann aufreißende Himmel und Forelle und im Schlafsack liegen auf der Wiese am späten Nachmittag. Träumen und spüren - und gut gearbeitet auch noch. Am Montag Morgen wurde ich verblüffenderweise geweckt von einem Pilgerzug, Montags morgens um sechs, von kleinen Kindern angeführt bis hin zu den alten Herren in Bundhosen, das Ganze nebst Blasmusik und Bibellesung, letzteres interessanterweise durch eine Frau. Die Blasmusik war zu krass, sonst war es seltsam-interessant, ich rieb mir verwundert die Augen, stand hurtig auf und begab mich...

Ja, in eine Woche voller Wirbel, immer hart am Ärger vorbei, gefordert, neben mir. Für andere Menschen, neben auch ihnen, ohne Halt, ohne Fluß. Unterwegs, im Stau - und jetzt richtig Ärger. Stopp im maindörfli, nein nicht Bescheid gesagt, wieder gearbeitet, erfolgreich, sozusagen, aber sonst ganz konzentriert auf den Ärger, der sich nicht löst, haus- und ein- und ungemacht.
Im gerissenen Film habe ich jede Sanftmut verloren, für die ich mich gerne bekannt und beliebt mache. Stress krabbelt wie Ameisen durch Körper und Kopf. Vom Seelchen ganz zu schweigen. Habe ich eins? Ent-fremdet von mir und mitten in der Liebe ganz fern von dieser. Zerzaust.

... In der Rhön habe ich abends noch geschrieben, an meine Lieben aus der nahen Blogwelt. Ohne Netz. Das lagert auf einem Lap-top irgendwo. Ich kam zu nix. Meine sieben Sachen sind 77 und in der Welt verstreut. Auch ich suche mich - obwohl ich noch ganz fest die Erfahrung spüre, dass ich mich weiß.
Zum Glück.

Ver-rückt.

10
Apr
2006

Anti-Sokrates

Man spricht etwas aus – ganz genau und auf den Punkt, und merkt es nicht, dass damit ein für alle Mal alles gesagt ist. Man denkt, es kommt noch was nach, so schlau ist man nicht, dass man so schnell Bescheid weiß. Viel später merkt man, dass man schon Bescheid wusste. Und weil man nicht wusste, was&dass man wusste, das Handeln versäumt hat. Ob nun das Handeln noch jemals in Schwung kommt, ohne eine Erneuerbarkeit des Wissens, dessen Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist und das vor sich hinschimmelt…
logo

waschmaschine

Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Kontakt und Absicherung

Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

Aktuelle Beiträge

ja, das ist die Frage
...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
take five....
take five....
rosmarin - 16. Jan, 00:35
Diesen Beitrag
habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
wasserfrau - 13. Jan, 23:58
2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
Eins ist klar
ich werde 2012 Tel Aviv sehen
wasserfrau - 7. Jan, 01:25

stat

Zum Glück gibt´s Bücher


Per Olov Enquist
Ein anderes Leben


Julia Franck
Die Mittagsfrau

Wer guckt?

Suche

 

Status

Online seit 6826 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

Credits


Buntwaesche
Frischwasser
grauschleier
Im Prinzip
Kochwaesche
Schleudern
Schmutzwaesche
Schonwaschgang
Spuelen
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren