Große Klage
Gestern Abend formulierte ich die Angst vor dem Wiederauftauchen des depressiven Lebensvollzugs, und heute schon scheint die dunkelgraue Hand nach mir zu greifen. Es mag die pure Wetterabhängigkeit sein, dass ein einfaches Reiz-Reaktionsschema zuschlägt und jede persönlich-psychische Einbildung über das „besser oder schlechter mit sich und dem eigenen Seelchen zurechtkommen“ zur Schimäre macht. Dies jedenfalls wäre in doppelter Hinsicht ein ganz trübe Aussicht: Im wahrsten Sinne des Wortes für die kommenden Monate und auch dafür, wie jede Eigenmacht über das Erleben und Können dahinschwindet ins große Nichts.
Ganz so ist es hoffentlich nicht - und die Anstrengung des Bewusstseins zu üben, try it. Klar scheint mir heute morgen vor Augen zu stehen, welch Sinnlosigkeit mein derzeitiges Tun enthält. Nicht nur scheint, es ist klar, lediglich im Zuge des allgemeinen propagandistischen Elends, muss man erst wieder Mut fassen, die eigene Erwerbstätigkeit radikal in Zweifel zu ziehen. Der Job, den ich mache, da bin ich mir sicher, entbehrt jeder Sinnhaftigkeit. Es ist keine irgend positive Wirkung auf die Menschheit und ihre Teile zu erwarten. Selbst im Sinne der Erfinder nicht, aber den Sinn der Erfinder teile ich auch nicht, es ist ein schwachsinniger dem Elend immanenter Sinn. Dabei kann ich mich noch nicht mal gut mit dem Job reproduzieren, im Gegenteil, Monat für Monat zahle ich aus Angesammeltem diverser vergangener Quellen drauf. Auf das gleiche Ergebnis käme man locker, vermute ich, mit einem Gärtchen in einer Landkommune und Hartz IV, oder mit dem Leben in einem buddhistischen Kloster, als Laiin versteht sich, wir wollen es ja nicht gleich übertreiben. Nicht dass das Optionen wären, die ich jetzt unmittelbar wählen würde.
Jedenfalls ist das, was ich aus Versehen und Trägheit lebe, absurd. Das „eine kostbare Menschenleben“ kann so nichts auf den Weg bringen, was etwas wert ist. Es wird verschleudert. „Wenn du an einem Ort lebst, an dem du nichts zu lachen hast, wird es Zeit über eine Veränderung nach zu denken“, schreibt Luisa gestern. Manchmal lache ich hier ja auch. Das „trotz alledem“ hat in den vergangenen Wochen gut funktioniert. Momentan scheint der Trotz zuviel Kraft zu kosten.
Für heute nehme ich mir hier jetzt ganz offiziell etwas vor, es scheint momentan nötig, das schriftlich fest zu halten. Bis zehn Uhr wollte ich mich dieser Reflexion überlassen. Jetzt ist es 10 Uhr 01, geht noch. Dann bis 11 Uhr exzerpieren fürs Konzept, dann den Termin vorbereiten, abdampfen in die vermutlich harmlose Höhle des zahnlosen Löwen. Manchmal hoffe ich schon fast, dass es dort oder mit irgend einem anderen Vorgesetzten zum Eklat kommt, damit endlich Schluss ist. Im Ernst bin ich aber zu ängstlich, und fürchte den Eklat und suche ihn zu verhindern. Gerade heute bin ich mal wieder sehr ängstlich.
Ganz so ist es hoffentlich nicht - und die Anstrengung des Bewusstseins zu üben, try it. Klar scheint mir heute morgen vor Augen zu stehen, welch Sinnlosigkeit mein derzeitiges Tun enthält. Nicht nur scheint, es ist klar, lediglich im Zuge des allgemeinen propagandistischen Elends, muss man erst wieder Mut fassen, die eigene Erwerbstätigkeit radikal in Zweifel zu ziehen. Der Job, den ich mache, da bin ich mir sicher, entbehrt jeder Sinnhaftigkeit. Es ist keine irgend positive Wirkung auf die Menschheit und ihre Teile zu erwarten. Selbst im Sinne der Erfinder nicht, aber den Sinn der Erfinder teile ich auch nicht, es ist ein schwachsinniger dem Elend immanenter Sinn. Dabei kann ich mich noch nicht mal gut mit dem Job reproduzieren, im Gegenteil, Monat für Monat zahle ich aus Angesammeltem diverser vergangener Quellen drauf. Auf das gleiche Ergebnis käme man locker, vermute ich, mit einem Gärtchen in einer Landkommune und Hartz IV, oder mit dem Leben in einem buddhistischen Kloster, als Laiin versteht sich, wir wollen es ja nicht gleich übertreiben. Nicht dass das Optionen wären, die ich jetzt unmittelbar wählen würde.
Jedenfalls ist das, was ich aus Versehen und Trägheit lebe, absurd. Das „eine kostbare Menschenleben“ kann so nichts auf den Weg bringen, was etwas wert ist. Es wird verschleudert. „Wenn du an einem Ort lebst, an dem du nichts zu lachen hast, wird es Zeit über eine Veränderung nach zu denken“, schreibt Luisa gestern. Manchmal lache ich hier ja auch. Das „trotz alledem“ hat in den vergangenen Wochen gut funktioniert. Momentan scheint der Trotz zuviel Kraft zu kosten.
Für heute nehme ich mir hier jetzt ganz offiziell etwas vor, es scheint momentan nötig, das schriftlich fest zu halten. Bis zehn Uhr wollte ich mich dieser Reflexion überlassen. Jetzt ist es 10 Uhr 01, geht noch. Dann bis 11 Uhr exzerpieren fürs Konzept, dann den Termin vorbereiten, abdampfen in die vermutlich harmlose Höhle des zahnlosen Löwen. Manchmal hoffe ich schon fast, dass es dort oder mit irgend einem anderen Vorgesetzten zum Eklat kommt, damit endlich Schluss ist. Im Ernst bin ich aber zu ängstlich, und fürchte den Eklat und suche ihn zu verhindern. Gerade heute bin ich mal wieder sehr ängstlich.
wasserfrau - 25. Okt, 10:04
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
wasserfrau - 25. Okt, 12:35
Zwischenstand
und jetzt geht es besser..., meine Pläne habe ich eingehalten und darüber hinaus plötzlich noch mehr arbeiten können! Die Sonne ist gekommen, aber wie gesagt: Das Ausmaß der Wirkung dieser Licht- und Farbengöttin am Himmel nimmt beängstigende Formen an. Fall es es nicht doch die Planerfüllung war, die mich "gebessert" hat. Pläne ohne Sinn, aber trotzdem. Buddhistische Mönche in Japan fegen den Wald...
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