3
Okt
2006

Spanisch

Der Weg ins Wochenende, das statthaft allgemein verlängerte, war so anders. Um die befürchteten Staus auf der A 4 zu umgehen, dem schnellen breiten Strahl, ohne Erfahrung, durch Land und Länder gefahren, dunkle Landstraßen, Kurven, steiles bergab, ein Licht am Ende des Tunnels, ein letztes Stück beleuchtete Bahn. Geburtskanal geschafft und noch dreimal die Stadt umfahrend, diesen Eingang nicht kennend.
Baudelairerezitation verpasst wegen Überstrahlung durch yuppie-Event, Tintenfisch im Café war aus. Gespräche, die nicht stattfanden, sondern in Beobachtungen übergingen. Der philosophische Psychatriebesucher mit zuckenden Augenbrauen, Entscheidungsschwierigkeiten beim Getränke bestellen, der Frauen für aggressive Psychopathinnen hält. Seine Betreuerin C., aufgedreht wie eh und je. F., der zu mir sagt, "du siehst noch aus wie von der Insel". Was mich freut, unsagbar freut. Der Mann, mein Mann, der noch denkt wie von der Insel, ich erfahre es.
Spanisch noch einmal zwei Abend später mit pulpo und kleinen Schlucken Sherry und tauchen, lieben das alles, trotz deutscher Halsschmerzen...jetzt.

Wie machen, wenn wissen...

Andreas Dalberg schreibt in seinem Reiki-Buch über Erfahrungen, die er Problemlösungen nennt, die eine Steigerung der Schwingungen mit sich bringen, wie wir es sonst nicht kennen.
Das war eine gute Erklärung für das, was mir einstmals geschah, und was ich genauso empfand, aber nicht als verallgemeinerbar, also nicht verstand.
Im August 2002 hatte ich meinen ersten Vortrag jemals auf einer Fachtagung zu halten. Das Surrogat meiner Forschungstätigkeit, die da nun fast zwei Jahre gewährt hatte, die ich anerkennungsvoll mit launigen Moderationen und Protokollen voller Witz rumbrachte, kleine Produkte leichten Gelingens. Nun aber dieser Vortrag und ein Sichmessen mit den Professoren, dem eigenen Projektleiter und meiner Furcht vor dem Unbekannten und Unstatthaften quasi. Die Wochen bis dahin waren die reinste Quälerei, ein Ausnahmezustand. Ich lag auf der Matratze, auf dem Sofa, ich suchte nach Worten und Sätzen und Konzept, vor allem nach Selbstkonzept. Der Projektleiter kam aus dem Urlaub, der wohl auch nicht besonders gelang, und ich nuschelte ihm etwas von Schreibblockade und er schüttete üble Stimmungen über mich.
Irgendwie gelang es. In letzter Not, vor dem PC nichts zustande zu bringen, besprach ich zitternd ein Diktiergerät, konnte mich mir als Vortragende nicht vorstellen. Zittrig kämpfend war ich, wie ums Überleben. Und nach all diesem Kampf schrieb ich einen Vortrag, der gefiel, der als der beste der Tagung galt, erlebte mich, da stehend hinter dem Pult, nicht nur überlebend, sondern mit Beifall und Lob belohnt am End.
Danach war ich einige Tage hellsichtig wie nie. Die Dialoge mit mir überraschten jeden und am meisten mich. Ich wusste alles über alle, brachte es direkt ins Gesichtsfeld. Als ich einen Menschen suchte, wusste ich genau in der großen Stadt, wo er ist und was passiert. Ich erlebte mich wie in einer anderen Dimension – und es war doch einfach und ganz klar.
Kurz.
Immer frage ich mich, wie sich so was wiederholen lässt. Und diese Frage ist wahrhaftig schwer zu beantworten. Es geht mir damit so ähnlich wie mit dem Flow-Buch des Unaussprechlichen Ungarn Mihail wasweißich. Alles schön und gut und vielleicht gar bekannt, erlebt in seltenen Momenten. Aber wie herbeiführen?
Löse deine Probleme, sei stark, kämpfe, weiche nicht aus...
Suche die, die du bist. Die sitzt nicht in der Höhle und weint, die geht raus, auch wenn sie es anders so viel bequemer fände.
(Manchmal denke ich, vor vielen Menschen bestehen ist für mich der wahre hype, anonyme andere in großer Zahl – und von ihnen bejubelt werden. Das ist so ähnlich wie einsam sein, aber mit Applaus. Ein schöner Beruf, aber schwer.)
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