4
Sep
2005

Haben Sie Entscheidungsschwierigkeiten?

...Ich weiß nicht.

Doch soviel weiß ich gerade noch: Ja, habe ich.
Und es zerreißt mich fast.

2
Sep
2005

Auströdeln lassen

Der Freitag im Büro ist mal wieder eine völlig überflüssige, andererseits relativ erträgliche Daseinsform.

Ich werde versuchen, nach dem Essen und der kurzen birthday-Party hier schnellst möglich zu verschwinden. Jedenfalls, falls die neue Berliner Kollegin sich auch auf die Socken, äh Schienen macht, zu etwas früherer Zeit.

Immer das gleiche Spiel: Ist heute ein Tag, wo ich ewig hier rumhänge, um einen guten Eindruck zu machen - oder eher einer, an dem ich mich elegant an die "manmussauchmalfünfgeradeseinlassen"-Stimmung dranhänge, ggf. sie auch selbst erst propagiere.

Heute also eher letzteres, so hoffe ich, um halbwegs entspannt und hektikfrei in FFM an zu kommen - schließlich brauche ich meine Restnerven ja sicherlich dort.

1
Sep
2005

Count-Down

läuft.

Als hippe Beziehungspendlerin erlebt man den Donnerstag abend schon fast als Ende der Arbeitswoche. Ab Mittwoch ist man mit Fragen beschäftigt wie: Wann waschen, wann packen, wann Wohnung so recyclen, dass sie bei Wiederankunft einladend wirkt. Das heißt auch. Geschirr spülen, Pfandflaschen weg bringen, Kühlschrank auf Reste kontrollieren, die kein Mensch mehr braucht. Blumen auf der Pseudo-Terasse so gießen, dass sie den überraschenden Austrocknungsangriff des Frühherbst-Spätsommers überstehen.
Dies alles wohlwissend, dass das Wochenende eine anders gelagerte, aber hochgradige Herausforderung darstellt.

Aber: Ich fühlte mich schon lange nicht mehr so leicht beim Schildern des Schweren.

Schon wieder

...diese Sehnsucht nach Berlin.

Die wird ausgelöst durch die Assoziationen der unterschiedlichsten Art. Anscheinend haben alle meine Metoden, mir gesteigerte Berlin- und Brandenburgerfahrungen bei zu bringen bisher keinen Überdruss hervor rufen können.

Dieses Wochenende wird ja ganz anders, westlich und beziehungsgesättigt. Niemals nicht will ich mich von meinem Liebsten trennen - und doch kommt mir gerade der Genuss dieser Beziehung wie eine anstrengende Psycho-Völlerei vor. Diät und Wellness wäre allein am See zu sitzen.

Wir werden sehen.

31
Aug
2005

Zwischen

den Wochenenden zehre ich aus ihnen.

Das ist allerdings ein Fortschritt. Vor nicht allzu langer Zeit noch habe ich alle Kraft in die fünf Tage Arbeit gesteckt, nicht aus Überzeugung, sondern aus Zwang? Leichtsinn? Naivität?!

Jetzt ist es anders. Nicht richtig leicht, sagt ja keiner. Aber ich nehme die Wochenenden nicht mehr als kurze Pause, um Luft zu holen, die mir bereits Dienstags schon wieder fehlt. Ich dekoriere jetzt die Härte mit dem Genuss und der Buntheit der Wochenenden und die Härte wird ein bisschen unwirklich.

Ich habe den ganzen Tag immer wieder den winzigen Feuerlöscher in meinem appartemento vom vergangenen Wochenende in Erinnerung gehabt. Ein niedlicher kleiner Feuerlöscher unter dem Waschbecken, Embryonalausgabe, aber extra da, sollte der Waldbrand mal kurzfristig zugreifen. Es gibt Dinge(!), ja sogar schlicht Dinge, die sind einfach süß.

Jedesmal wenn ich auf dem tauben Weg durch die Etagen des Betriebs Feuerlöscher sehe, muss ich jetzt grinsen und darf mich ein paar Momente lang wohlig fühlen.

Zweimal

heute schon habe ich von Menschen gehört, ich hätte ihnen durch mich, meine Rede, meine was weiß ich -Ausstrahlung, ermöglicht ihren Weg und ihre Kraft (wieder-)zu finden.
Ich bin sehr stolz, diese Botschaft an einem einzigen Tag zwei Mal zu hören.
Aber damit is auch gut: Kein Omnipotenzwahn, schütze einfach mein Alter vor, zu alt für pubertäre Illusionen:-))


Außerdem muss ich mich ja auf meinen Weg konzentrieren, ich bin ja nicht nur Wanderhütte und Picknickkorb für andere.

Ein Dankeschön an einen Blog

Ja, du taugst mir was, du gibst mir was.
Habe immer wieder eine interessante Mischung aus Selbstreflexion autistischster Willkür und andocken bei einem autonomen "Publikum" durch "dich".
Ich habe Leser, erfreuliche Kommentare und sogar eine "nahe" Freundin gefunden, I hope.
Und gleichzeitg ganz was für mich.
Merci

Aktuelles Lieblingswort

Seit gestern nachmittag spielt in meinem Kopf ständig das Wort "Anmutung" mit mir, neckt mich mit seiner altertümlichen Anmutung seinem altertümlichen Charme.

Es tauchte aus dem Nichts auf, als ich es plötzlich im Gespräch mit der netten Kollegin vom anderen Verband mindestens zwei Mal verwendete, sie schaute etwas erstaunt, so dass ich mich zurück hielt, es noch mal einzubauen in meine perlige Rede.

Heute morgen war es immer noch da, als einziger Lichstreif in einem unwilligen und von Kopfschmerzen durchfurchten Hirn. Natürlich kann man dieses Wort nicht ständig verwenden, aber ich glaube hier in der Hütte treffe ich ohnehin kaum einen, der so mit mir spricht, dass dieses Wort sich in meine Sätze schleichen könnte.

30
Aug
2005

Non so vecchia

..ma paura.


ENDE DER DURCHSAGE.

Buenas noches

..oder irgendwie so ähnlich.
Ich war schon im Bad.
Bin irgendwie betrübt, berauscht und sehr gedankenverschwommen.
Ich sehe in den Badspiegel und ich sehe eine Indianerin. Naja, das Schiff in Brandenburg hat´s gebracht und heute noch mal der Biergarten mit der Kollegin - ich bin braun, rotbraun, ich sehe Falten in meinem Gesicht und sehr schwarzes Haar drum herum.
Ich kann tun, was ich will: Betrübt, berauscht und sehr gedankenverschwommen sehe ich im Spiegel nun mal eine Indianerin.
Eine irgendwie alternde Indianierin.

Ich gucke nicht gern in den Spiegel. Ich vermeide ihn.


Aber wenn es passiert, wie eben gerade, dann bin ich belebt von dem, was ich sehe, obwohl ich nicht glauben kann, dass ich mich gesehen habe. Existenzialistischer Narrzissmus anstatt dem klinischen.

Dann bin ich, mindestens drei Fremdsprachen radebrechend (französisch, italienisch und polnisch) durch die Wohnung gerannt, mein schwarzes Haar raufend. An den entlassenen Kollegen denkend.

Ich kam mir so alt vor wie die Frau im Spiegel und so jung, wie die zu der sie sprach.

motherconstrustion in later days.

Last Exit...Asia-Suppe

Zu guter letzt und allerletzt...
Zwischen den Bierschlucken und weil das warme Nasse, irgendwie mehr nach vernünftiger Nahrung schmeckt als bloße Bierschlucke:

Also, ich aß heute abend in einem gewissen Abstand zwei Fertigprodukte, die irgendwie Asia-Suppe hießen. Erst wollte ich sie vergleichen, naja, das geht ja immer noch, aber jedenfalls dachte ich, es handele sich um konkurrierende Hersteller, die ich nun miteinander in einen Verbrauchertestwettbewerb ziehen könnte, denn Suppe 1 war eindeutig besser als Suppe 2.

Dann jedoch musste ich feststellen: Beide Suppen waren von Maggi. Die erste im Glas, irgendwie Bihun-Indonesia, sehr gut, die zweite in der Dose, irgendetwas mit feelgood auf dem Reklamedosenaufdruck. Feel good und schmecktgut sind wohl verschiedene Dinge.

Aber jetzt ist es ja irgendwie nur noch ein Maggi-interner Vergleich... und dafür bin ich echt nicht zuständig.
Ich hätte in meinem Stammkneipenbistrowasweißíchrestaurant heute das Lammfleisch mit Galsnudeln nehmen sollen, das ist das beste Gericht, das sie dort anbieten. Habe ich aber jammerschaderweise nicht getan, musste mich ja unbedingt mit Maggi auseinandersetzen.

Eine Würdigung

für eine Postkarte... es muss einfach sein.

Gestern schon. Karte im Kasten. Wie selten, wie überraschend.

Ich war überanstrengt und konnte die Schrift nicht lesen. Ungefähr die Hälfte ... völlig unleserlich, immer kleiner werdend. Es hätte ticken können.

Ich grübelte über die unbekannte, fremde Ansicht auf der Ansichtskarte, konnte nur sehen: CZ.

Ach so: Jo...aus Tschechien.

Da konnte ich endlich die erste Zeile lesenentziffern:

Nachdem ich deine liebe Adresse gefunden habe...

Er schreibt wie aus dem 18. Jahrhundert, er ist einfach Trost und Genuss, hat mit Goethe Geburtstag ... und ist nicht mehr jung, dafür krank.

Ein Trost ... und ich hoffe, er ist bald wieder hier.

Bitte kündigen Sie mich!!!

Eine neue Idee.

Ich will von meinem neuen derzeitigen Job nur noch weg. Ich könnte selbst kündigen - und dann Arbeitsamtssperre, ungewisse Perspektive, mein Liebster hat dummerweise gar kein Geld - na, der ganze Rap.

Also könnten die mich kündigen, kleine Abfindung und Drohung mit dem Arbeitsgericht - fertig wär´s, und ich frei zum Nachdenken und Leben wollen. Is nicht: Ich sitz hier zwar schlecht bezahlt und unter Wert und äußerst vergrämt - aber auf einem sicheren Job, unbefristet, durchfinanziert, hier kündigt mich keiner. Wenn das Wort Paradoxon irgendwo einen Platz hat, dann bezogen auf meine Situation!

Da dachte ich eben: Bitte, danke. Ich kann denen endlich mal sagen, frei und offen, wie ich das sehe, was da läuft. Intelligent, reflektiert, sprachgewandt, ohne jede Angst. Ich kann hier den Kasper machen und die Närrin - alles auf die eigene Kappe oder für meinen ersten Roman. (Wo sie dann viel dafür zahlen müssen, dass er NICHT veröffentlicht wird.)

Was mir im schlimmsten Fall passieren kann, ist dass ich gekündigt werde, dann ziehe ich meine Rechtsschutzversicherung, die ich noch nie benutzen konnte, dann sprechen wir uns.

Ich habe hier definitiv die bunten Narrenklamotten an und kann machen was ich will. Und merke es erst jetzt!

Oh Panne. Oder war das schon Demenz?

Jung werden, hallo...

Es tut mir leid,

...dass ich dich angerufen habe.

Wir verstehen uns wirklich am besten, wenn wir so wenig wie möglich miteinander reden. Vielleicht dann, wenn ich gerade schwer in Form bin und brilliant auf dich einrede und du als gut unterhaltener Zuhörer fungierst.

Nie und niemals verstehen wir uns gut, wenn wir über Tätigkeiten und Perspektiven reden, wo auch nur am Rande der eine von den Entwicklungen und Taten des anderen betroffen sein könnte.

Ich wäre gerne wichtiger Teil eines Teams und kann das bei und mit dir nicht werden.

Auf gar keinen Fall sollte ich dich von der Arbeit aus anrufen, denn nun sitze ich da und habe überhaupt keine Ahnung, wie ich weiter machen soll. {Vielleicht kommt sie, die Ahnung, aber bald gerade erst Recht - aus Trotz} Klarer Fall: Ich sollte dich nicht anrufen, ich hätte dich nicht anrufen sollen.

Aber was ist bitte mit dieser Sehnsucht, die mich dazu trieb, wegen den anderen Dingen?

Innerer Schweinehund

Heute morgen wachte ich wieder mit verquerer Gemütslage auf. Das war etwas enttäuschend, da ich gestern Abend müdigkeits- und vorsichtshalber wenig Bier zu mir nahm, mich früh auf die Schlafstatt zurückzog und ebendort noch ein Lesestündchen einlegte, was überraschend angenehm war, in die fremden Geschichten einzutauchen (Barbara Wood: Haus der Harmonie), um dann relativ früh einzuschlafen. Durch diesen energetisch sinnvollen Umgang mit mir selbst hatte ich eine gelöste Stimmung für den heutigen Morgen als Belohnung erwünscht und –wartet.

So war es aber nicht. Dunkle Dämonen flogen durch das Zimmer und schrillten mich an, unlösbare Konstellationen im Hirn und der Magen hat auch mal wieder gleich heftig und gemein rebelliert.

Dann jedoch auftauchend wie aus einem Strudel nach Luft, frischer Luft schnappend und ruhiger werdend ein ermutigendes Zwiegespräch mit mir selbst. Die Formulierung vom „inneren Schweinehund“ fiel mir ein, der ja gemeiniglich als eine Instanz der Faulheit und Bequemlichkeit angesehen wird, die es dringend zu überwinden gilt – dann so heißt es, muss man endlich (!) mal dies oder jenes tun oder auch sein lassen, eindlich mal eine peinliche Sache ansprechen oder eventuell es auch schaffen, den Mund zu halten.

Ich hingegen definierte als inneren Schweinehund jenen kleinen Nervtöter selbst, der immer peitscht und mich nicht zur Ruhe kommen lässt, der mir das Versagen und Nicht-Können permanent verbietet. Da dachte ich plötzlich: Warum in aller Welt soll ich nicht einfach mal versagen, scheitern, mich als zu blöd für irgendeine der immerwährenden Verantwortungsschübe erweisen. Zu blöd oder meinetwegen zu uneinsichtig, zu unreif gar. Wenn das Geld alle ist, zur Mutter gehen, jammern und welches wollen, das sie mir sofort gibt, da sie welches hat. Nie habe ich das gemacht, mein Stolz, mein Funktionieren waren immer wichtiger als irgendetwas zu wollen. Das ist nicht blöd, aber anstrengend, am anstrengendsten aber ist es, immer nach dem gleichen Muster zu funktionieren.

Und wenn ich heute Hartz IV-Empfängerin wäre, ja und dann, würde doch auch irgendwie gehen und ich hätte viel Zeit. Ich meine das nicht zynisch!! Ich weiß, dass das Muster, sich und evtl. seine kids nicht selbst gut versorgen zu können, strukturell, weil das Leben so gelaufen ist, die reichlich größere Scheiße ist. Ich leide mit dem Beatchen und weniger nah bzw. unbekannterweise mit vielen anderen.
Für mich selbst nur, die ich immer, immer so eine Angst vor dem Abgrund habe, wäre es gar nicht so schlecht mal einen Schritt weiter (!) zu gehen. Bei hinreichend guten Überlebenschancen außer vielleicht für meine Angst.
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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herbstfrau - 7. Mär, 17:48
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wasserfrau - 7. Jan, 01:25

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