30
Dez
2005

What the bleep do we know

Wir waren im Kino und ein wenig war es eine Empfehlung (bei mir) von Luisa Francia.
Und dann habe ich mich doch sehr gewundert. Der Film hat uns bis zur Peinlichkeit gepeinigt. Natürlich ist er in manchen Punkten anregend: In den Punkten, auf die ich mehr oder minder gewartet habe! Aber wie kann man diese Themen und Fragen nur so kaputt machen, amerikanisch kaputt filmen, dachte ich. Aua.
Dabei entwickelt der Film doch einen hypnotischen Sog über den Tag des peinlich berührten Schauens. Dafür bin ich a) ein wenig dankbar und b) erst recht peinlich berührt und verärgert.
Hat noch jemand den Film gesehen?
Die Meinungen würden mich sehr interessieren!

Mannomann

Ich suche immer wieder Hilfe bei einem anderen, weil es ihn gibt. Dadurch versäume ich, auf mich selbst zu achten. Ich finde aber strukturell die gesuchte Geborgenheit nicht. Ich schaue ihm strukturell zu, wie er nervös wird, von der Anforderung – und versuche ihm beim Helfen zu helfen.

23
Dez
2005

Wenn endlich mein Patenkind auf der Welt ist...

...werde ich ihm dieses Rilke-Gedicht schenken.

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Aber so langsam werde ich nervös.
Ich brauche eine gute Nachricht aus B.

Count-Down

Darmstadt, so hieß es immer, sei ein Dorf mit Straßenbahnen. Erfurt: So ähnlich. Und weil man , in dem Dorf, so behäbig, provinziell-touristisch und fachwerkgeschmückt es da zu geht, diese Straßenbahnen gar nicht vermutet, wäre ich heute mindetens dreimal beinahe von ihnen erfasst worden. Ganz anders als in Frankfurt, wo schließlich jeder Bahnlenker schon hektisch-(ver)warnend bimmelt, wenn man nur von Ferne in Richtung seines Geschosses blickt. Aber in Frankfurt, so fällt mir ein, sind das ja auch U-Bahnen, die in der Regel ÜBERirdisch fahren.
***
Wundersam, wie oft ich heute - in Geschäften, auf den Straßen - hörte, wie die Menschen sich darauf hinweisen: Morgen ist Weihnachten. Als könnten sie es alle kaum glauben, ich ja auch nicht.
***
Seit ich alleine richtig einkaufen muss, frage ich mich jeden Winter, wie man dick bemantelt und gefüttert den Gang durch die großen Kaufhäuser schaffen soll. Ich schwitze mich immer kaputt. Es sollte da Garderoben geben.
***
Bücher kaufen. Die von mir zu Beschenkenden können lesen und tun es durchaus. Bücher werden von mir geliebt - und ich finde sie sind kein unpassendes Geschenk. Immer das gleiche Spiel: Halbwegs unvorbereitet dauert es ewig, bis ich ein Buch erwähle. Keines ist gut genug. Ist das erste erwählt falle ich in einen Rausch und muss mich bremsen, nicht hundert für würdig zu halten - und nicht zu ausführlich mich selbst zu beschenken.
***
Den ganzen Tag schon fürchte ich eher, Leute aus der Firma zu treffen, im real-Markt stoße ich dann fast mit dem Kantinen-Betreiber zusammen. Dem wird immer nachgesagt, er kaufe abgelaufenes Fleisch.
***
Es wird Abend, es sind sieben Grad plus und ich laufe mittlerweile in Strickjacke durch die Stadt. Der Dom sieht schön aus, beleuchtet und geschmückt, außen rum. Aber eine Digital-Kamera kann das nicht gut, die Belichtungszeit ist zu kurz. Auf dem Bild ist alles zu dunkel. Dafür drei Jungs, die unbedingt von mir fotografiert werden wollen, und ich tue ihnen den Gefallen, und ich weiß gar nicht, was sie davon haben. Mir tut das auf der Speicherkarte nicht weh, ich lösch das wieder, und sie werden kein Bild bekommen. Die Aktion selbst, Deutschland im Casting-Fieber.
***
Und der Tag geht zu Ende, ein kleiner Abend noch. Vieles erledigt, manches noch zu tun. Weihnachten stört das persönliche Wollen etwas, diese Jahresendstimmung, der zu widmen sich lohnt. Sechs Buchstaben - ein Wunsch fürs nächste Jahr.

Erste freie Übungen

Der Morgen, der erste freie Tagesmorgen, beginnt langsam.
Die Seele zittert noch und zögert. Viel Gröll und Schlammspritzer aus der Bürowelt, hinter der gestern erst mal für 16 Tage die Tür schloß.
Entspannen, meditieren, Verbindung herstellen. Der Geist besteht auf sein ALL-EIN-SEIN. Er fühlt es sich herbei und lässt es vernehmen.
Die Waschmaschine ist angeworfen, die Haare auf dem Kopf sehr wirr. Putzfrauenlook in einem Haushalt, in dem eine Putzfrau dringend gebraucht wird. Das werde wohl ich selber sein... Es ist noch viel zu tun. Erst mal in die Stadt und hoffen, dass sie lieblich ist und nicht zu hektisch. Zur Post - wird sicher langatmig. Einiges vor mir, was die Morgenstimmung nun tragen soll.

22
Dez
2005

Eremitage

Lang genug allein gewesen sein...
um NICHT einladend zu sein.
You´re welcome.

Ein Tag am Ende des Jahres

Ja, so erlebe ich das. Das mit Weihnachten ist so eine ambivalente Hürde, die vorher auch noch kurz genommen werden will. Aber das Jahresende.
Erst seit ein paar Jahren, Jahresenden, bedeutet mir das etwas. Muss eine Alterserscheinung sein. [Wobei ich mich noch nicht mal, mitnichten, daran erinnern kann, wie es vor einem Jahr war, der Jahreswechsel. Da hab ich was verpennt - und das, verehrtes Publikum, badet man dann ein ganzes Jahr aus.]
Das Jahresende ist für mich eine große Befreiung, inneres Aufräumen, Abschließen, Hirnsäuberung, Neuorientierung.
99 war´s gut ... 2001... es wird mal wieder Zeit für eine bewusste Zeit und einen bewussten Wechsel.
[Edit] So stur wie in diesem vergehenden Jahr war ich noch nie: Stur eine Suppe auslöffelnd, die ich mir mumaßlich selbst eingebrockt hatte. Die schmeckte nicht, die Suppe, aber nachdem ich den falschen Weg eingeschlagen hatte, blieb ich doch recht stur dabei, es könnte ja noch falscher werden. Ich habe gejammert und geklagt und andern ein schlechtes Gewissen gemacht. Aber ich war stur, habe alle Kraft gegeben, obwohl ich kraftlos schien. Soviel zu 2005.

20
Dez
2005

Verlust?

Damals, damals, damals,
als die Liebe entstand, da hätte ich schreien können vor Glück und Überraschung - so deutlich war mir: Ich WERDE geliebt. So deutlich, wie nie zuvor in meinem Leben. Glücksregnend.
Nicht, dass ich Angst vor einer Nicht-Erwiderung meiner Gefühle hatte, jedenfalls keine sehr große, dafür war kaum Zeit. Nicht, dass ich ihn nicht geliebt hätte, doch sehr. Aber das Ausmaß des beruhigten, euphorischen Seufzens: Ja, ich werde geliebt - das war sooo groß.
(War das doch eine Projektion / eine Einbildung / ein Bedarf?)
Es ist verschwunden, das Gefühl. Ich zweifle heute nicht an seiner Liebe, ich halte an ihm fest, manchmal über die Vernunft hinaus, aber kein Gnadenstäubchen scheint übrig geblieben von jener Beruhigung / Freude der ersten Zeit.
Das merkt man nur manchmal, eben, wenn man sich erinnert. Oder, wenn eine Sehnsucht da ist, unbeschreibbar, als wäre sie nie erfüllt worden. Oh doch. Ja, schon. Ich habe ihn nicht verloren, aber wie heißt das, was ich verlor? Und kann man es wieder finden?

Zersplitterung

Nichts ist gut und alles zu schwierig. Kaum habe ich eine nette Idee, was ich mal angehen könnte - und sie vitalisiert mich für intensive Momente, wird dann doch wieder klar, dass die Energie und das Durchhaltevermögen fehlen, in dem ganzen zerissenen Schlamassel irgendetwas ernsthaft zu verfolgen.
Ich erwarte von Geistesblitzen, dass sie der große Wurf sind, vermag mich aber in Konsequenz für nichts so einzusetzen, als wäre es wirklich das Trumpf-AS.
Brauche ein Trumpf-AS, glaube an kein Trumpf-AS, blockiere mich selbst, lasse mich ablenken...

19
Dez
2005

Angst macht Schicksal

Wenn die Angstschwelle niedrig liegt, wird man ständig zum Spielball des Schicksals. Dinge, die sich ohne weitere Bedeutung, als normale Aufs und Abs erfahren ließen, werden im plus oder minus zur Erregung. Anders gesagt, ob etwas zugemutet wird oder erspart bleibt, wird dann gleich zu Gefahr oder Rettung.
Warum das manchmal, bei mir nämlich derzeit, so ist?
Keine Ahnung.
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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
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habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
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Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
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