16
Jan
2006

Berliner Winter-Baby

Wir waren in Berlin. Mal wieder Berlin im Winter. Ich kenne es wohl doch mittlerweile, kein Erschrecken mehr über die grauslige Kälte. Freie Fahrt in die Hauptstadt. Wiedererkennungsfreude ab AVUS. Hallo, meine Lieblingsstadt.
Die Besuchsatmosphäre erwartet neu. E. in komplett neuer Lebenssituation, mit einem sehr friedlichen und äußerst wach dreinblickenden Neugeborenen und in sehr schönen, „gesicherten“ Verhältnissen. Sie, die nie wusste, wovon sie leben soll und lange in einsamen Kohlekleinwohnungen weinte, jetzt in einer Vierzimmerwohnung, schön eingerichtet, sehr entspannt. Als ich wieder in Thüringen bin, mit der Aussicht auch am nächsten Tag meinen Sklavendienst zu verrichten, mir meine campinghafte Wohnumgebung anschaue, beneide ich die Freundin fast rettungslos – obwohl das absurd ist. Alles ist hübsch in dieser Wohnung, alles scheint reibungslos zu funktionieren, die Elternteile greifen vom Kochen bis Baby Versorgen Hand in Hand, abends werden Filme mit Beamer an die Wand geworfen. Stilvoll familiär. E. hat sich nur wenig verändert, seit sie Mutter ist, sieht sie etwas mediterraner aus, aber mit ihren Eigenheiten ist sie ganz die Alte. Erstaunlich wie oft sich ihre Lebenssituation jedoch verändert hat in den vergangenen 10 Jahren.
Ich lasse mich etwas in die wohlgeordnete Familiensituation fallen, Elternschaft hat doch was Zivilisatorisches. Dann aber noch mal mit N. nach Kreuzberg, Tapas essen bis zum Platzen, ein wenig durch die Straßen gehen, doch es ist so kalt, dass N. aufgeben will – um, so sagt er, lieber in Neukölln noch ein Bier zu trinken. Dort jedoch, wie vielfach schon angesprochen, gibt es keine Kneipenauswahl, wir gehen schnell zwei Straßen durch, N. scheint aufzugeben. Ich bin frustriert und bekomme einen der gegenwärtig nicht gerade seltenen Schlechte-Laune-Anfälle.
Der hört nicht auf bis zum nächsten Morgen. In der Nacht hatte ich einen fürchterlichen Alptraum, der sich auf meine berufliche Situation bezog. Allerdings fiel mir auf, dass ich bei E. in Berlin nie gut schlafen konnte, ganz gleich in welcher Wohnung. Das hat auch etwas zu sagen, genau wie die Angespanntheit, die mich so oft begleitet, wenn ich mit ihr zu tun habe.
Am Morgen gehen wir in Friedrichshain brunchen, preisgünstig und ach so touristentypisch, aber nicht wirklich gut. Doch der Bauch ist dann voll und die zitty gelesen. Ein echtes Berlin-Gefühl hat sich gar nicht wirklich eingestellt. Ich bin nicht mehr so verwundert und überrascht, Berlin ist bekannter geworden. Das jedoch hat auch Vorteile, ich kenne mich aus. Nicht so gut, dass die Rückfahrt aus der Stadt heraus nicht voller Umwege wäre, aber gut genug, dass man das eher genießt als etwa nervös zu werden. Zum Schluss wieder Zehlendorf und merkwürdige Stadtrandgebiete und doch nicht noch mal an die Havel, denn es wird schon bald dunkel.

13
Jan
2006

Schäume

Heute Nacht träumte ich, ich zöge mit N. in eine WG in Neukölln. Eine riesige Wohnung, wir hatten ein riesiges Zimmer und noch ein weiteres, und überhaupt war alles sehr sehr weitläufig und sehr schön. Christin, die ich noch von Frankfurt kenne und schon extrem lange nicht mehr gesehen habe, lebte dort auch, was ich angenehm fand. Alles, alles fand ich angenehm.
Am Liebsten würde ich nur noch schlafen und träumen, jedenfalls solche schönen Träume...

In der Tat fahren wir morgen nach Neukölln zu E. und M. und dem neugeborenen Töchterlein - und diese drei wohnen in einer großen Wohnung (4 Zimmer immerhin). Aber ganz so einfach wird es dort nicht. E. und ich sind treue Freundinnen, aber einfach war es oft nicht. Und jetzt dreht sie schon wieder ständig am Rad, alles aber auch alles beim Baby gibt Anlass zu Sorge und Stress, dabei scheint alles ganz normal und bestens. Und wir werden alle zusammen wenig Nachtschlaf haben - und dann muss ich Montags gleich wieder arbeiten.

Ach: Solche Traumschaumbäder - sind doch besser.

12
Jan
2006

Besonders schlechte Tage

Heute habe ich mir überlegt, was wohl passieren würde, wenn ich in unseren diesen bescheuerten Gruppenkalender in dieser bescheuerten Firma zu irgendeinem halbnahen Zeitpunkt neben meinen Namen reinschreiben würde: Suizid.


Liebe Leser, nein das ist jetzt kein versteckter Hilferuf, versteckt ist er ja sowieso nicht, aber was ich nur sagen wollte: Ich habe das jetzt nicht notiert, damit jemand gleich ernsthaft in Sorge gerät. Die allerbesten Tage sind es halt auch mal wieder nicht: Ich stehe einfach neben mir und meinen Plänen.

9
Jan
2006

Spieleabend Teil 2

Bevor ich noch dem Hobby der Budenzauberin verfallen konnte, fand ich Folgendes.
Ziemlich fesselnd, aber auch ein bisschen hart.
Nun ist die Zu-Bett-Geh-Zeit schon nahezu angebrochen, zumindest, wenn ich daran denke, dass ich meinem Leben einen Sinn fern ab von allem bloßen Spielen verleihen will.
Das Projekt für 2006 hieß ja nicht, zur Ablenkung, nicht-integriert, Blödsinn zu machen, sondern ein Leben zu erkämpfen, indem Genuss und Kreativität einen integrierten Platz haben. Und dafür muss ich Geist, Körper und Seelchen fit halten.

Super Nachricht

Manchmal steht doch in den Horoskopen, es käme eine großartige Nachricht / unerwartetes Angebot /verlockende Neuigkeit auf einen zu.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich das heute in meinem Horoskop - naja sagen wir mal in einem der vielen, die es so gibt - zu lesen bekam, ja also, davon abgesehen, denn das glaube ich ja dann nicht wahrhaft, dass das gesamte Menschheitszwölftel, das im gleichen Zeitraum wie ich geboren ist, heute eine gute Nachricht empfängt - also nochmal: mal ganz abgesehen davon - spricht mich diese Vorstellung immer außergewöhnlich an, dass man ganz aus heiterem Himmel, ohne etwas zu ahnen oder dafür getan zu haben eine wirklich gute Nachricht erhält.
In meinem Horoskop könnte jeden Tag stehen, dass ich auf sowas sehnsüchtig warte.

Spieleabend

http://www.conquiztador.de/index.php

Das ist mehr eine Nachricht an mich selbst - aber ich kann´s ja auch (mit-)teilen. Das werde ich heute Abend mal ausprobieren. Danke an die Budenzauberin.

First day after

Der erste Tag des alten Grauens. Wieder in der Burg.
Draußen klirrende Kälte, die Fahrt zur Arbeit durch dichtesten Nebel, das Lebensgefühl unwirklich und klamm.
Den Mann im Bett habe ich angeschrieen, dass ich mich wie eine Verurteilte fühle. So als hätte er mich verurteilt.
Manchmal stelle ich es so dar.
Der erste Tag des alten Grauens. Wieder in der Burg.
The first day after.
The first step to a better future!

8
Jan
2006

Vergängliche Schönheit

Nachts, Hand in Hand durch den kalten Wind. Der Mantel weit offen, damit ich unbeengt ausschreiten kann. Vorne an der Ecke, am Ende der Straße noch mal Pommes rot-weiß, die letzten des Tages, dann geht der Koch nach Hause. Nochmal kalter Wind, der die Trauer wegpustet.
Am nächsten Morgen wache ich eingerollt wie eine Katze auf der lieb gewonnenen Brust auf. Immer noch erstaunlich gefasst.
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
take five....
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rosmarin - 16. Jan, 00:35
Diesen Beitrag
habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
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2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
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wasserfrau - 7. Jan, 01:25

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