18
Jul
2009

Die Tür zu vielen Ideen

sieht so aus:
tuer1web
Ist das wirklich wahr?
Yes, it is.
Durch diese Tür ist vermutlich schon Nina Hagen gegangen....

Alleine reisen

(Erstaunlich) wenige Menschen reisen alleine oder können sich vorstellen, dass das angenehm sein kann. Ich hatte meine Initiation vor Jahren, nach einer Trennung, mit schubsenden und ermutigenden Worten einer Freundin und durch sie mit einem Reiseführer und einer Adresse ausgestattet. Ich mietete eine kleine Finca im Landesinnern von Lanzarote und einen Mietwagen. Eine andere Freundin lieh mir ihren lap-top, das war damals noch ein besonderes, selten vorhandenes Gut. Manchmal schrieb ich abends etwas (die Texte gefallen mir heute noch), jedenfalls war ich zwei Wochen mit mir alleine, erkundete die Insel – und etwas ängstlich, dafür umso behutsamer erkundete ich automatisch auch mich. Manchmal kamen Stimmungen, die ich Dämonen nannte, beobachtete und mit ihnen friedlich und deswegen nachher gestärkt koexistierte. Nach zwei Wochen war ich fast stumm geworden, absolut erholt – und irgendetwas strahlte aus mir heraus: Ich zog Menschen an danach, weil ich bei mir gewesen war.
ammeerweb
Seitdem bin ich immer mal wieder alleine unterwegs gewesen. Nicht auf langen Reisen in die große Fremde, vielleicht steht der Trip in Indien oder Mexiko noch an, bisher nicht. Sondern kleine Stationen. Alleine mit sich zu sein in der Fremde zeigt, wie man mit sich steht. Ein einziges Mal ging es mir schlecht, weil es mir „Zuhause“ auch miserabel gegangen war, keine Besserung eintrat – und ich etwas anderes gebraucht hätte als allein zu sein – da wurde Alleinsein zur wirklich bissigen Erfahrung der Einsamkeit.
Meine letzte Reise bisher führte mich kürzlich eine Woche nach Fischland / Darss. Wieder Anmietung einer kleinen preisgünstigen „Kemenate“, von Schilf umgeben, nah am Meer. Wer gut mit sich alleine reist, so stellte ich diesmal, schon erfahren darin, fest, wird ganz achtsam auf sich, fast feinstofflich aufmerksam, ist sich eine gute Mutter. Wie wohl das tut! Eine kleine Störung, an die ich mich aber gewöhnt habe, ist das Mitleid der Zuschauer(innen), die wähnen, man sei ein armes, trostloses Ding, so alleine. Kann und will man sich mitteilen (oder, so geschah es mir beim letzten Mal tatsächlich) wird man richtig angeschaut, so erleben sie einen ganz entspannten Menschen, den sie heldenhaft finden zu Zeiten… Auch das ist ein vortreffliches Gefühl, diese Held(innen)haftigkeit, nur sollte sie einem gar nicht erst zu Kopf steigen.

3
Jul
2009

Wie in Trance

Und da war das wunderbare Bild einer wunderbaren Frau ... und ich weiß nicht, wo es herkam und was / wer es war...

29
Jun
2009

FDZ

Und dann war ich eine Woche an der Ostsee... Fischland-Darss-Zingst (fast ohne Zingst) . Freiheit darf sich zeigen. Ich werde darüber mehr schreiben... über die Orte (mit Fotos, demnächst)... über dieses grandiose, wirklich grandiose Erlebnis des alleine Reisens, als Frau, als Mensch, als Frau juchhee...

Nun - der Rücksturz zur Erde. Ich bin sowas von ungerecht, weil ich nach dieser Woche sowas unter meinem Alltag leide.... Ich habe, wer weiß wie, ein großartiges Wesen wiederentdeckt, mich, jung?, entspannt?, geliebt....?! Ich entdecke mich hier im Alltag neu, wieviele Menschen erkennen mich (von vor 10 Jahren) plötzlich wieder! Und natürlich komme ich heim und bin im Grunde total Scheiße zu jemandem, der dieses Potential (FDZ) kongenial verbraucht, eingebunden, niedergedrückt hat.

Ich muss leben, ich kann leben, ich habe noch viel mehr Flügel als mir gestutzt wurden... Ich sage: Ich bin besser, als Du mich siehst, und ich weiß natürlch, dass ich Recht habe,

Ich werde in den nächsten Tagen über das Buch Der Held in uns schreiben, vielleicht auch über Die Suche nach Marie.

11
Jun
2009

Und dann? Wie ging´s weiter?

Heute nacht - oder früh am Tag, als die letzte zu Ende ging - erschien mir die Idee, diesen Blog versuchsweise wiederaufzunehmen. Dabei weiß ich nicht, ob das funktionieren kann. Erstens aus prinzipiellen Erwägungen. Etwas wiederaufnehmen, was in der Vergangenheit so stark in sich und bei mir war und dann verabschiedet wurde. Was eingepasst war in eine bestimmte Zeit und einen Abschnitt aus Kampf und Niederlage - und Gewinn. Auch Gewinnen, wie sie nur diese Zeit hervorbringen konnte. Tränen und Schmerzen - und Sternschnuppen.
Aber ich habe einen großen Abstand gelassen, habe ruhen lassen. Nachfolgeblogs schnell wieder sein gelassen; es funktionierte ja nicht.
Jetzt ist auch wieder eine Zeit, die nähere Bestimmung sucht, also könnte hier der richtige Ort wiederentdeckt werden, für etwas Verändertes, aber mit dem Ort auch etwas Vertrautes zur Selbtvergewisserung. Vielleicht.
Das größte Mißtrauen habe ich, ob ich noch einmal, oder jedenfalls jetzt, so offen sein kann im Blog wie damals. Das hat nichts mit potentiellen Leser(inne)n zu tun, gar nichts mit welchen, die mich kannten, erst Recht, wenn sie mich gut kannte.
Es hat etwas mit mir zu tun. Ich bin nicht so sollipsistisch wie dort und damals, ich bin eingebunden in tägliche Gespräche und "Normalitäten". Ich bin nicht einsam, ich reiße keine Fenster auf, als letztes Mittel aus der Einsamkeit heraus. Damals ließ ich mich vermutlich tiefer zu als heute. Deswegen geht es mir offiziell heute sicherlich besser.
Und doch ist eine Zeit, die ihre Fragen und meine Unzufriedenheiten in sich trägt. Die großen Träume werden nicht gelebt. Ich lebe sie nicht. Erst habe ich die kleinen Zufriedenheiten und Wiederentdeckungen und vorteilhaften Anschmiegsamkeiten genossen, als mit der Heimat versöhnte Heimkehrerin. Das war gut so und tat so und hielt eine ganze Weile an, ein bisschen immer noch. Und doch kann man sich nicht das restliche Leben nur freuen, entronnen zu sein und heil wieder auf die Füße gekommen - und dass die Sonne scheint. Es fehlt dann was, für das Mut und Tapferkeit erst wieder wachsen mussten. Und ein Narbenrest bleibt ja sowieso.
Aber irgendwann wird es Zeit, die Angst nicht so wild zu nehmen, jemand könnte in die Nähe der Narbe kommen. Irgendwann wird es Zeit, das Bequeme zu kennen, aber nicht herrschen zu lassen.

18
Dez
2006

Ende eines Lebensabschnitts

Liebe Menschen fragen mich, wie ich mich nun fühle.
Am Freitag bereits, es war 16 Uhr und alles getan, oder alles getan, was getan werden konnte jedenfalls, das letzte Mal verließ eine Angestellte den Ort ihrer sehr langen Weilen. Und der Kollege, den ich im Auto mitnahm, stellte mir als erster diese Frage: "Wie fühlst du dich jetzt?"
Ich sagte wahrheitsgemäß: "Ich fühle fast nichts".
Das lag daran, dass ich
a) recht eigentlich müde war, noch ein letzter hektischer Tag, den ich mit schlafentzogener Physis antrat.
b) dass da nach der Übergabe an meine wenig kuschelige Chefin noch ein Rest des Traumas an mir klebte, etwas, das ich nun nicht mehr ernst nehmen wollte - sollte das aber das einzig auffindbare Gefühl in mir sein, wollte ich lieber gar keines haben.
c) bin ich wohl ein sehr antizipierender Charakter und hatte alle Gefühlsmodalitäten in den vergangenen Tagen schon hinter mich gebracht und - wie ich nicht ohne Stolz und Freude sagen möchte - vermocht, in meinem Sinne zu gestalten. Abschiede wurden noch und nöcher in Abendstunden begangen, Geschenke eingesammelt, wunderschöne Wärme in Worten und Umarmungen gab es für mich, auch gar der Chef war respektvoll. Ich selbst hielt eine große kleine Rede, wie es nur in Momenten möglich ist, in denen man ein klein wenig über sich hinauswächst. Ich beobachtete meine Souveränität selbst und sie verschwand nicht. Ich war so froh. Für diesen Abschied, so ewig hinausgezögert bis an die Grenzen der Gefahr, hatte ich wohl ein Zielbild innerlich, und alles geschah genauso und besser noch.
Und dann war es rum und gerundet und so recht eigentlich empfinde ich fast nichts. Das ist ein wenig verwirrend. Hat damit zu tun, dass eine Weihnachtszeit ihren eigenen Stillstand verordnet und die Unterbrechung anberaumt, so dass die individuelle nicht weiter auffällt. Und dass ich nie wirklich weg war von Frankfurt und das neue "Frankfurt" sich noch gar nicht anzufühlen vermag.
Es ist eine Pause und ein Warten und in mir will ich froh und stolz in dieses neue Leben gehen, dass es nicht einfach nur das gewesene sei, unterbrochen von Unsinn. Nein, verwandeltes sei es jetzt, durch die Wachheit der Reisenden, Fremden, Exilierten, die sich ins Heldenhafte zu dichten vermag um mit neuer Konzentration und Selbstermächtigung leben zu können. So sei es.
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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ja, das ist die Frage
...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
take five....
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habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
wasserfrau - 13. Jan, 23:58
2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
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wasserfrau - 7. Jan, 01:25

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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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