6
Apr
2010

Ungleichzeitigkeit

Das blaue Band hat einen Tag Verspätung. Wie reizend wäre doch so ein Frühlingserwachen an den Feiertagen gewesen, den pflichtenlosen. Die habe ich dennoch genossen, uneuphorisch nebenbei, während der Sonnensturm mich heute verwirrte.
***
Ebenso wie die Sturheit, die verdammte. Neugierig auf die andere Sicht zu sein, das gesamte andere komplexe System, voller Klarheiten und Unklarheiten, Stärken und früh Geschwächtem, emporklettern, manchmal gemeinsam, aber auch alleine - bezeugt und begleitet: das wäre mal wieder schön. Diese Mauern, wenn man die Kreise stört, sie machen mich unglücklich in tiefern Ebenen. Es ist langweilig und unendlich statisch, wie die Winterhöhle es war. Und wie soll mir ein Frühling unzerissen werden - wenn der Zwischenmensch das neue Klettern nicht wagt.
***

5
Apr
2010

Osterzusammenfasssung

Nu isses rum, das bei mir völlig unspektakuläre Ostern 2010.
1. Geh ich recht in der Annahme, dass die Darbietung der schokoladigen spezifischen Waren irgendwie etwas kärglich war? Oder ich nur zu spät, wenn ich meine, ich könnte am Samstag Abend zu später Stund noch? (der REWE in Bockenheim hat bis 24 Uhr geöffnet... wäre ein eigener Beitrag, was das bedeutet...). Ein kleines Tütchen Nougateier, das war´s von dieser Seite, denn auf all den modischen Schnickschnak zu 4,99 aufwärts hatte ich keine Lust...
Aber das nur am Rande, um zu beweisen, dass Ostern war, warentechnisch-allgemein.
2. Ohne es recht zu merken bin ich ins durchaus österlich passende Pilgerthema geschliddert. Ich lese seit Tagen an "Mond über den Reisfeldern" herum, einem Road- oder eher Radmovie, indem ein amerikageprägter Exilvietnamese von seiner Rückkehr in die als Kind verlassene Heimat berichtet. Sehr lesenswert.
jakobsweg
Gestern fand ich unter wildwuchernden Ablagen die mir zugespielte CD "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling - mit ihm bin ich, selbst bei grauen Himmeln auf dem Sofa liegend die erste CD lang über den Jakobsweg gepilgert. Positive Überraschung. Dann entdeckte ich noch in der allfälligen Informationsmaschine, jener, in die ich gerade meinen eigenen Beitrag tippe, den Film "Lourdes". Na, das hätte ja gepasst. Tat es aber nicht, weil ich zu lange durch Bockenheim schlenderte, um noch rechtzeitig das Kino zu erreichen. Na, egal, aber den Film will ich mir unbedingt noch anschauen. Und passiv gepilgert bin ich ja auch so genug.
3. Zwei freiwillige Freizeitexpeditionen ins eigentlich berufliche Forschungsfeld - inkognito, mit Mann. Einem psychotischen betrunkenen Bäcker gelauscht vor dem unterschichtigen Discounter. Dennoch in eben diesem hervorragenden und auch noch preisgünstigen Rohmilchkäse aufgetrieben. Gehofft, auf der Heimfahrt, Schalke möge gegen die Bayern gewinnen, denn dann bekäme, so lallte er, der Trinkende, sein Mädel alles von ihm. Besorgnis: was passiert, wenn die Bayern gewinnen?? Zuhuase sofort gecheckt: Mist und tatütata, sie haben, diese Bayern.
kurzvorwasserwerk
Am Sonntag dann der wirkliche Osterspaziergang, auch im Forschungsgebiet. Eine verwunschene Allee lang (Fotoapparat funktionierte nur dann und wann, der vordere Alleenabschnitt sieht viel imposanter aus, als diese mickrigen Bäumchen auf diesem Foto es ahnen lassen), die man im Rhein-Main-Gebit so nicht vermuten würde. Ewiges Kopfsteinpflaster lang, autofrei, im Hintergrund Spechte. Ein Gefühl, als müsste weiter vorne Polen sein oder das Ende der Welt. Da war aber dann das historische Wasserwerk, ein wunderschönes Gebäude, an das man leider nicht näher rankam.
PICT0139
Heute habe ich mich ausgeruht. Bleibt zu sagen: Es war alles zu schnell vorbei. Übrigens wurde zwischendurch mein PC auch noch runderneuert ... und ich kann deswegen erst jetzt wieder...

29
Mrz
2010

Glitzersplitter

Vorgestern früh beim Erwachen, da schrieb ich krakelig in mein Büchlein. (Krakelig: dachte ich - aber nun habe ich es hervorgekramt, eigentlich sehr leserlich !)
In der Nacht davor hatte ich mit einem inneren Lichtschwert gegen die Anwalzung der Dämonen gekämpft, jetzt Mal rein metaphorisch gesprochen. Nebenbei gesagt glaube ich wirklich, dass es sich um Dämonen der Übergangszeit handelt, dass wir immer noch Naturkinder und keine Technik- oder Konsumkinder sind, uns nur darin verfehlen und verwechseln - mit uns selbst. Wenn nach langer Winterdunkelhöhle plötzlich das Licht angeht, dann schreien Technik- und Konsumautomaten vielleicht "Hurra, hurra, wie wunderbar", aber wir menschlichen Naturkinder blinzeln mit den Augen und zucken am ganzen Körper vor Schreck. (Dabei habe ich wirklich auf den Frühling gewartet und freue mich sehr über ihn.)
Ich fühle mich derzeit wirklich so, als würde ich (kurz vor Ostern) höchstselbst aus dem Ei schlüpfen. Und als habe man die Eindringlichkeit, die solche Übergangsphänomne haben, vergessen. Nein, der Frühling ist keine Belastuing - und kein Jammern wäre da angebracht, im Gegenteil. Aber ich spüre es so extrem dieses Jahr und alles in mir muss zappeln und will neu werden wie selten - und ich habe das gar nicht gewusst, dachte Routine ist immer... auch jetzt. Jetzt noch mehr Routine, weil ja ab und zu sogar die Sonne dazu scheint und die Temperaturen so sind, dass der fünffache Zwiebelschalenpelz entfällt. Aber mein Körper ging anders und rief bei so viel Sonne und soviel Mond: Hallo, wie willst Du da die Gleiche bleiben. Funktionieren und nicht Innehalten? Und da lag ich ein Wochenende, verpflichtet zu unendlicher Aufmerksamkeit, auch für seltsame Schmerzen.

Was ich schrieb an diesem Morgen war dies (eben erst nachgeschaut):

Bei einem geringen Selbst(wert)gefühl hat man eine geringe Vorstellung, anderen helfen zu können. Da man auch keine Vorstellung hat, sich selbst helfen zu können. Wenn man erfährt, wie gut man sich selbst helfen kann, weiß man auch, was für andere Menschen gut ist.
Selbstwertgefühl ist eigentlich Selbstgefühl. Denn jedes Selbst hat einen eigenen vollkommenen Wert, der ohnehin da ist und nicht im Gefühl produziert wird. Es geht also darum das Selbstgefühl zu stärken, da es automatisch ein Gefühl für den eigenen Wert ist.

28
Mrz
2010

soso

Die Zeitumstellung störe die innere Uhr, führe zu Schlafstörungen und Müdigkeit.
Ich nehme an, das gilt dann ab jetzt und heute. Und dann war ich aber schon ein paar Tage antizipatorisch vorne dran. Ich hatte kein Schlafproblem aber ein Problem ohne Schlaf, müde, fertisch schwach. Was so ein Körper an Erholung brauchen kann, den man in diesem Punkt mal kurz vergessen hat, hat mich gestern schwer beeindruckt.

Und endlich weiß ich, wofür in meinem Fall Zeitmanangement gut sein kann. Nicht, wie ich immer dachte, damit man alles erledigt, darin bin ich nämlich gut. Sondern um den Druck raus zu nehmen. Um zu wissen: Höchstens das und das ist wirklich nötig, heute zu tun. Wenn man sich nicht alles auf einmal vornimmt, geht die Welt tatsächlich nich unter. Und wie lange ich bestimmte Sachen nicht gemacht habe, die gut tun: Kino, Schwimmen, Spazieren gehen.

Mein Zeitmanagement sollte mir momentan bestimmte Dinge verbieten! Und andere, die der Erholung dienen, vorschreiben! Nur so nämlich werde ich in einer guten Weise arbeitsfähig bleiben in der nächsten Zeit.

26
Mrz
2010

care for yourself

dieser Beitrag hat mich durchaus beschäftigt, hab ja auch dort kommentiert - und er arbeitet thematisch in mir weiter, bezogen auf meine situation, welche sicherlich anders ist.
die letzten beiden tage laviere ich um die erschöpfungskrise herum und war heute extremst froh, einen termin absagen zu können.
ich liebe es etwas oder auch viel zu tun zu haben aber auch da spüre ich die tücken der freien zeiteinteilung: ich kann eigentlich immer arbeiten und natürlich immer pausen machen, im prinzip jedenfalls, und wenn es dann viel zu erledigen gibt, fühle ich mich also immer aufgerufen, es zu tun, nicht locker zu lassen. nun gut, ich denke ich kriege die kurve jetzt so halbwegs, heute früh nach ersten pc-arbeiten erst mal ein bummel durch die stadt, dann wie gesagt termin gecancelt, hat sich jetzt auch niemand drüber beschwert und nun werde ich mich weiterhin vor dem theaterdienst noch locker machen.
der körper ist da eindeutig, dass er mehr pausen will, der geist spendiert alte verletzungsthemen, was er auch nur aus erschöpfung so hervorstottert.
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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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