3
Okt
2006

Wie machen, wenn wissen...

Andreas Dalberg schreibt in seinem Reiki-Buch über Erfahrungen, die er Problemlösungen nennt, die eine Steigerung der Schwingungen mit sich bringen, wie wir es sonst nicht kennen.
Das war eine gute Erklärung für das, was mir einstmals geschah, und was ich genauso empfand, aber nicht als verallgemeinerbar, also nicht verstand.
Im August 2002 hatte ich meinen ersten Vortrag jemals auf einer Fachtagung zu halten. Das Surrogat meiner Forschungstätigkeit, die da nun fast zwei Jahre gewährt hatte, die ich anerkennungsvoll mit launigen Moderationen und Protokollen voller Witz rumbrachte, kleine Produkte leichten Gelingens. Nun aber dieser Vortrag und ein Sichmessen mit den Professoren, dem eigenen Projektleiter und meiner Furcht vor dem Unbekannten und Unstatthaften quasi. Die Wochen bis dahin waren die reinste Quälerei, ein Ausnahmezustand. Ich lag auf der Matratze, auf dem Sofa, ich suchte nach Worten und Sätzen und Konzept, vor allem nach Selbstkonzept. Der Projektleiter kam aus dem Urlaub, der wohl auch nicht besonders gelang, und ich nuschelte ihm etwas von Schreibblockade und er schüttete üble Stimmungen über mich.
Irgendwie gelang es. In letzter Not, vor dem PC nichts zustande zu bringen, besprach ich zitternd ein Diktiergerät, konnte mich mir als Vortragende nicht vorstellen. Zittrig kämpfend war ich, wie ums Überleben. Und nach all diesem Kampf schrieb ich einen Vortrag, der gefiel, der als der beste der Tagung galt, erlebte mich, da stehend hinter dem Pult, nicht nur überlebend, sondern mit Beifall und Lob belohnt am End.
Danach war ich einige Tage hellsichtig wie nie. Die Dialoge mit mir überraschten jeden und am meisten mich. Ich wusste alles über alle, brachte es direkt ins Gesichtsfeld. Als ich einen Menschen suchte, wusste ich genau in der großen Stadt, wo er ist und was passiert. Ich erlebte mich wie in einer anderen Dimension – und es war doch einfach und ganz klar.
Kurz.
Immer frage ich mich, wie sich so was wiederholen lässt. Und diese Frage ist wahrhaftig schwer zu beantworten. Es geht mir damit so ähnlich wie mit dem Flow-Buch des Unaussprechlichen Ungarn Mihail wasweißich. Alles schön und gut und vielleicht gar bekannt, erlebt in seltenen Momenten. Aber wie herbeiführen?
Löse deine Probleme, sei stark, kämpfe, weiche nicht aus...
Suche die, die du bist. Die sitzt nicht in der Höhle und weint, die geht raus, auch wenn sie es anders so viel bequemer fände.
(Manchmal denke ich, vor vielen Menschen bestehen ist für mich der wahre hype, anonyme andere in großer Zahl – und von ihnen bejubelt werden. Das ist so ähnlich wie einsam sein, aber mit Applaus. Ein schöner Beruf, aber schwer.)

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rosmarin - 4. Okt, 19:11

es ist ein modernes abenteuer finde ich. man stellt sich vor eine grosse herausforderung. man respektiert diese und zeigt sich denk- und arbeitsgestört vor lauter aufregung. dann schaltet sich das unbewusste kasermandl ein und in einem rausch haut man irgendwas hin, was man abartig und blöd findet. man sieht die blamage, die katastrophe auf sich zurollen..... und erst am ende merkt man: es ist applaus.
herrlich wie du das beschreibst. die hellsichtigkeit danach.... die wünsche ich mir auch :-)

wasserfrau - 4. Okt, 21:09

die hellsichtigkeit...ist ja eigentlich der normalzustand... aber eben nur manchmal...im ernst: ich würde es gerne verstehen, aber ich verstehs nicht.

rosmarin - 5. Okt, 09:36

cszinkzentmihalyi glaube ich heisst er..... aber mit der schreibweise bin ich nicht gaaanz sicher. und flow kommt durch kompetenz und konzentration. oder so ähnlich. beides zusammen produziert wohl selbstvergessenheit. grins. und die macht dann das flow.... lol *besserwissermodus off*

wasserfrau - 5. Okt, 10:23

Csikszentmihalyi heißt er gegoogelterweise. das sind nur drei klitzekleine fehler, frau rosmarin, bei ihrem überaus tapferen versuch. ich würde es auch beim nächsten und tausendsten mal nicht richtig schreiben können, null chance.
der rest: kompetenz und konzentration, nichts einfacher als das, wird gemacht...
rosmarin - 5. Okt, 22:51

öööööööööööörks.... doch noch soviele tippfehler.... feix.... naja, dafür wars aus dem kopf.... grins..
und ist ja auch wurscht. meine wenigkeit jedenfalls ist im februar ne ganze woche in J..... nur mal so nebenbei erwähnt :-))
wasserfrau - 6. Okt, 20:42

bis februar, verehrte frau rosmarin, und da bete ich mittlerweile, will. ich . hier . weg sein. wir sehen uns in f. ich bitte um mindestens stoßsufzer zum himmel, dass ich dieses thüringen verlassen kann.
ECHT JETZT.

wasserfrau - 6. Okt, 20:44

aber wir können uns natürlich auch im februar in jena treffen. villeicht kann ich da. und noch jemand würde ich gerne dort treffen. in j......

rosmarin - 6. Okt, 23:20

dann drücke ich dir erst mal die daumen, dass du E bis feb verlassen hast. falls ja, sehen wir uns in F. oder in J. , im feb oder wann anders :-))

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