3
Sep
2010

Mäander

WendeWandelMäander

(Man gehe in die Wilhelm-Meister-Aufführung in FFM und frage sich danach: Ist das Leben eine Welle oder ein Hamsterrad? Ist der Traum unbeirrbar oder ein Wahn oder ein Alp? Sysiphos oder eher doppelte Buchführung?)

Nach (erneuten) Tagen tunneldichter, teils tranceleuchtender, teils schlicht erschöpfter Schreibarbeiten ... und Verzweiflungsattacken, wenn es mit der Kollegin gar nicht funktioniert und sie abtaucht ... nach jenen zusätzlichen Grübeleien, weil sie mich im Abtauchen noch beleidigt und schmäht ... nach allem Scheißegal und Weitermachen - das bin ich mir schuldig und so kenne ich mich, auch wenn ich in solchen Phasen sonst fast nichts mehr kenne - die Entwarnung.

Telefonate mit der Auftraggeberin: "Ich bin völlig entspannt", sagt sie, "und würde meine Entspannung gerne auf Sie übertragen". Dann sagte sie alle Termine und Fristen ab - und verschiebt kurzer Hand, da sie selbst sich auch überlastet fühlt. Wir säuselten und mochten uns und es war ein Hin und Her aus Danke und Bitte und enormen Durchatmen.

Und dann? Man sagt es ja immer so, wenn alles von einem fällt ...
ja klassisch war das, stundenlange Erschöpfung, wo ich unmittelbar Freude und Kraft als Ausdruck einer Erleichterten angenommen hätte. Pure Erschöpfung unmittelbar, ein Hirn, so leer wie selten, nichts konnte ich mir mehr merken, alles fiel von mir ab, fast nichts mehr auffindbar.

Unmittelbar wollte ich den Urlaub planen, den ich mir ja ohnhein annonciert hatte, der greifbarer wurde. Die Planung: Der reine Stress.

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nanou - 3. Sep, 00:56

Alleine die Absichtserklärung einer Entspannungsübertragung finde ich - wunderbar feinfühlig von dieser Frau. Das auch noch direkt umzusetzen, erst recht.
@ Erschöpfung - das sagt mir was. Wie in einem Turnus kommt es mir vor: Anspannung, Entlastung, Erschöpfung.

wasserfrau - 4. Sep, 01:55

Ja, in der Tat ... diese Frau IST wunderbar feinfühlig. Sie sagen es.
steppenhund - 3. Sep, 01:05

Die Erschöpfung ist überhaupt nicht zum wundern. Solange der Riesenstress da ist, wird ja doch genügend Adrenalin ausgeschüttet, um buchstäblich dem Selbsterhaltungstrieb zu genügen. Frau bewegt sich auf einem weitaus höheren Energieniveau als es zuträglich wäre. Quasi ein Adrenalin-Doping.
Der Schmerz der Erschöpfung geht unter. Dann wird das Adrenalin entzogen und es geht einem wie beim Zahnarzt. Direkt danach tut nichts weh, weil die Betäubung noch wirkt, aber dann ...

Die Wilhelm-Meister-Aufführung hätte mich auch sehr interessiert.
Und was den Titel angeht, der den Mänder enthält. Ich behaupte immer, dass mein Leben mäandriert. Da gibt es keine langzogene Zielgerade. Wie die Moskau in Moskau, wie ein ungeregelter Fluss, zieht sich das Leben dahin. Und ich bin heilfroh. Der Mäander mit all seinen Kurswechseln und scharfen Biegungen erhält das lebendige Leben.
Es ist schön zu mäandrieren.

virtualmono - 3. Sep, 10:05

.
wasserfrau - 4. Sep, 02:01

Ja, klar, die Sache mit der Erschöpfung --- I know that. Ich habe mich gewundert, dass das was ich theoretisch weiß. mein Körper so schier unmittelbar tut. Der Hammer war das, ich wäre in der Frankfurter Inenstadt fast im Stehen eingeschlafen, mitten auf der Hauptwache.
***
Dieser Wilhelm Meister, Herr Steppenhund, wird hier noch mehrfach gespielt. Und Sie sind ja manchmal hier, oder? Ich würde das nun alles verlinken und noch genauer deduzieren, wenn ich nicht sooo müde wäre. .... in doppelter und dreifacher Hinsicht.
wasserfrau - 4. Sep, 02:09

Und nun, bittebitte, drücken Sie mir alle die Daumen, dass der Geheimvermieter von der Insel sich meldet.
Ich habe nur (nur?) 2 Lieblingsinseln: Lanzarote und Usedom. Nachdem ich die ganze Zeit dachte, ich tucker mal entspannt an die deutsche Ostsee ....wachte ich heute Morgen auf und etwas in mier schrie: "Ich will Sonne, Sonne, Sonne."
Und ICHBRAUCHDASDUNDICHWILLDAS. Drücken Sie bittebittebitte die Daumen, dass ich ich in wenigen TAgen auf Lsnzarote sein kann.

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