Frischwasser

22
Mrz
2010

Glück

ist entweder etwas früh Beschenktes oder etwas alt Erworbenes.

Wenn Du das Fundamentale (Hunger, Regen, Menschen) nicht sicher weißt ... oder sicher vergisst... sondern sicher spürst. Wenn Wissen und Vergessen über das Erst-Änstliche-Neurotische zusammenfließen.
Wenn alles in Ordnung ist und immer irgendwie dagewesen und nie.

Was dann auf einmal da ist, schmeckt nach Glück.

8
Mrz
2010

Kurzer Zwischenstand

vor Mittwoch ... Mittwoch ist erst übermorgen ... dumm di dumm...

Ich war mit der Kollegin am Forschungsstandort, stundenlang sind wir durch den Wintersommer mit Schal und Sonnenbrille gestapft und nannten es "Forschung". Sozialraumerkundung, bei gehobener Stimmung, weil wir uns halt gut verstehen, was zu tun haben ... und weil ich es schon immer als optimales Beziehungskonzept empfand, "wenn vier Augen in eine Richtung sehen." Aus zwei ganz verschiedenen Blickwinkeln...

Es war klirrend kalt, die Kollegin hatte "lange Unterhosen" an, ich nicht - den ganzen Winter übrigens nicht, auch keine Strumpfhosen oder sowas, ih, was für ein blödes Körpergefühl, wenn - kurz und gut, nach drei, vier Studen saßen wir beim schlechtesten Döner ever und wärmten uns auf.

Das war ein richtig toller Tag, ein Bombenwintersonnentag, aber Frühling????, Nee, ne.
Den Frühling ahne ich nur, wenn ich in meinen Kalender schaue. Da hat er Verspätung.

6
Mrz
2010

Neue Sachlichkeit

Ich bin nicht sehr bedürftig. Ich kranke eher an emotionalen Leerstellen, weil ich denke, es darf nicht so sein, so kalt.
Die Welt darf nicht so sein, die Szene, jeweils, in der ich mich gerade befinde, Bemühung um einander ist ein Wert an sich. Das Soziale! Empathie! Lalala!!!
Und dann verrenne ich mich an kühleren Gestalten, so als wäre ich es, ganz persönlich und unmittelbar, die etwas bräuchte, was sie absolut nicht kriegt.
Dabei kann ich auch sehr sachlich sein. Ich brauche es nicht. Nicht für mich. Ich brauch(t)e es für mein Bild von der Welt.
Thermostat = Beziehung, sagen die Konstruktivisten-Systemiker-Dingens. Ich schalte die Hitze hoch bei jeder kalten Schulter.
Nun schalte ich runter.

2
Mrz
2010

Crossover

Gestern kam die Freundin vorbei, die, die man immer trifft, wenn sie gerade einem Flugzeug entstiegen ist oder das nächste besteigen will. Trotz mitgebrachten Hühnchensalats (s.u.) ziemlich schlechte Ökobilanz, auch wenn´s kein Rindfleischsalat war. Aber die M. ist ja nun auch nicht für alle Schräglagen der Menschheit persönlich haftbar zu machen. Sie hat nun mal einen lover an der Küste Britanniens und kriegt gerne ihre Umsatzsteuer zurück über den völlig zweckfernen Besuch von Messen in europäischen Metropolen (Ich frage mich immer noch, was sie da wirklich treibt, in Milano und Barcelona und Düsseldorf...)
Wir hatten ihre zwei Babys fürsorglich gehütet: das alte-alte und das neue-alte notebook, beide mit schweren Ausfallerscheinungen. Der Mann im Haus hat versucht, ihnen Tai-Ginseng für betagte künstliche Intelligenz einzutröpfeln. Weil die M. es so wollte, weil sie an ihren Babys hängt, aber in Sachen note-books einen Angelina-Jolie-ähnlichen Babysammelzwang hat: Mal sehen, ob sich in Milano was adoptieren lässt.
Ja, und weil sie mal wieder in Fahrt war, kurz vor der nächsten großen also, warf sie ihre übrig gebliebenen Lebensmittel im Tausch gegen ihre frisch gewickelten und geimpften Babys ab. Eben jenen Hühnersalat zum Beispiel. Ein ziemlich exzentrisches Gericht. Also, ich selbst koche ja nun so manches bzw. bereite allerhand zu, aber Hühnersalat never ever. (Rindfleischsalat auch nicht.) Ziemlich viel Curry dran , außerdem interessanterweise mit Dosenchampignons und noch aberwitziger: Dosenmandarinen, aber wir haben uns sehr interessiert auf das unbekannte Gericht gestürzt. Dann haben wir es reingespachelt ... und es war sehr, sehr lecker.
Und da kam mir die Idee, wie witzig es wäre, wenn man untereinander übrig Gebliebenes Gekochtes quer durch die Freundes- und Bekanntenhaushalte tauschte. Kann ich hier ruhig hinschreiben, weil die eigentlich geniale Idee sich darüber hinaus nicht vermarkten läßt: Essen auf Rädern für alle..., da wird sofort Ordnung und Hygiene amtlich vor sein. Und nun frage ih mich, ob es "auffem Dorf" nicht eh so zu geht. Neenee, glaube ich, "auffem Dorf", wie ich es kenne, ist Geben und Nehmen immer ungleich verteilt.

14
Feb
2010

Freude ist spontan

In der letzten Zeit habe ich eine tiefe Sehnsucht nach den spontanen Freuden, fühle mich selbst offen ... und wünsche, dass mir die Welt mit ihrem Füllhorn ebenso entgegen kommt. Allein ein solcher Optimismus, der mehr Zutrauen verrät, als er von irgend verzweifelter Sehnsucht gespeist wäre, verrät mir, dass ich gerade eine gute Zeit habe.
Dann ruft M. an, weil irgend ein notebookventilatorproblemdingens aufgetreten ist. Ich finde einen Mann im eigenen Hausstand, der sich mit sowas auskennt. Und mich selbst noch fünfzig Prozent als die kleine träge Masse, die eine so plötzliche Sonntagsstörung nicht will.
Und dann wird es superschön. Irgendwann strehe ich in der Küche und schneide Lachs und Thunfisch, Avocado und Zwiebeln zu einer sashimi-Platte, die eindrucksvoller kaum sein kann, und wundere mich, warum rein zufällig alles, was die liebe Freundin extremst mag, gerade in meinem Kühlschrank war:-) Nie habe ich es so witzig erlebt, mich mit der Freundin, mit der ich mich in Exklusivität treffe, sonst!, und dem Mann über Männer und Frauen zu unterhalten. Viel gelacht. Inmitten der allgemeinen Bewunderung für meine Küchenkunst. Das notebook war am End auch wieder klar im festplattelkopp. Eine wunderbare response auf die Idee der spontanen Freuden war das.

9
Feb
2010

Neuland

Ich schaue schon den ganzen Tag in fremde blogs, zu denen mir gestern reale Gesichter erschienen. Für mich war´s eine Initiation. Denn nun habe ich - man kann mit Fug und Recht schon sagen: jahrelang - mein Geschribbsel und damit verbundene Kommunikationen im Nebel des Ideellen gelassen (nicht Virtuellen: es war sehr real, bisweilen).
Ich war davon überzeugt, dass das völlig okay ist (ist es ja soweit auch), fast einzig vorstellbar für mich. Ein kleiner Schubs der großen Gewürzmeisterin hat aber nun genügt, das Schema aufzubrechen. Und es war so schön. Ich hab nur ganz wenig gefremdelt und festgestellt: Blogger, jedenfalls die, die da um Rohes und Paniertes und eine kleine Glocke versammelt waren, sind so angenehme Menschen: belesen, humorvoll, freundlich und direkt, reiselustig und genusssüchtig, lebenserfahren und und und.
Ich kam sehr müde an dort nach einem persönlichen Großkampftag, wurde auch nicht mehr richtig superwach, aber genießend-geborgen.
Danke der lieben Einladenden, danke an alle.

7
Feb
2010

Happy birthday

für das beste Selbstgemachte aller Zeiten. 26! Kaum zu glauben. Und sie muss immer noch beim Tabak kaufen den Ausweis vorlegen. So zart, so stark, so wunderbar.
Sie kam vorbei, die liebe KLEINEGROSSE um Geschenke abzuholen, mit Freundin L. aus Portugal.
Um Mitternacht habe ich gratuliert, da beschwerte Madame sich heftigst, dass sie noch NIE im Sommer Geburtstag hatte. Und das hätte irgendwie mit mir zu tun. So hat sie im Palmenhaus mit den Freunden und Freundinnen gefeiert, damit es mal Sommer ist. Und kam dann überraschend vorbei.

Auf morgen Abend freue ich mich auch: Die Wassermänner, die oft Frauen sind, werden die Welt erretten. Davon gehe ich aus.

Happy birthday allenthalben.

13
Jan
2010

was für einen job

habe ich denn da gerade?

in den taunus fahren morgens und heute vor allem abends zurück ... nach der teamsitzung, ein team, dem ich nur vertretungsweise beisitze, das mir aber gut gefällt ... ich hätte einen schneepflug brauchen können auf der heimfahrt. neuschnee auf altschnee, akute spurrillengletscherbildung, sogar auf der autobahn.

das war der anstrengendste teil des tages, obwohl ich immer noch mit angstlust auf diese jugendlichen zugehe, die nun weder ein leichtes leben haben, noch sich ausgesprochen verpflichtet fühlen, mir das meine leicht zu machen.

zwei großartige erlebnisse heute: marc mit der ewigen schreibblockade pinselt bei mir im büro plötzlich zeile um zeile, während ich die ergüsse der anderen korrigiere. eine seltsam friedliche stimmung und marcs erweckungserlebnis als kleiner schriftsteller.

dann später fabian, der mit rechten sprüchen um sich wirft, und in dem beim film am ende kommen touristen - sehr guter film! - plötzlich ein eisberg schmilzt. diese kleinen pädagogischen wunder sind große, große ereignisse.

obwohl nach dem kühlschrank nun ausgerechnet auch noch die kaffeemaschine in der unterrichtslaube kaputt gegangen ist, was mich für die nähere zukunf mit großer sorge erfüllt, war ich voller adrenalin. der weiße horror auf der heimfahrt war allerdings dann wirklich fast einer.

1
Jan
2010

2010

Es geht aufwärts. Wie jede Rekonvaleszente traue ich dem Frieden nicht so recht, beziehungsweise: dankbar, sehr dankbar und ein bisschen vorsichtig. Kleine, große Schritte mit neuer Kraft.

Ich wünsche allen alles Gute und ein paar Wunder dazu!

15
Dez
2009

Blick aus dem Jahr in eine nahe Ferne

Bei allem Auftrieb (Hoffnung?), den ich spüre ... geht er doch einher mit einer gewissen Zerissenheit des Unfertigen. Ich spiegele mich in neuen Möglichkeiten und Menschen - begehrensfreie Zone von Freundlichkeit und Anerkennung - und merke, dass das neu und ersehnt Gespiegelte noch nicht bei mir selbst angekommen ist. Auch ich will mich verändern und meine "Umstände". Wie überaus passend, dass wir einem Jahreswechsel entgegen sehen.
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Kontakt und Absicherung

Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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ja, das ist die Frage
...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
take five....
take five....
rosmarin - 16. Jan, 00:35
Diesen Beitrag
habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
wasserfrau - 13. Jan, 23:58
2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
Eins ist klar
ich werde 2012 Tel Aviv sehen
wasserfrau - 7. Jan, 01:25

stat

Zum Glück gibt´s Bücher


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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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