21
Aug
2005

Auch in Berlin läuft nicht alles glatt

Es ist nett, wenn sich Anrufe von prinzipieller, also nachdenkenswerter Art nicht zu sehr häufen, aber wenn sie ab und zu kommen. Die richtige Dosis gibt es bei mir zur Zeit.
Das Lebenssegment „Freundschaft“ scheint gerade genau richtig bestellt zu werden. Wenigstens etwas.

E. hat Probleme, die so banal wie tragisch sind. Nun will sie also doch mit dem Kindsvater zusammen ziehen. Aber es gibt ständig Streit um allerlei Kinkerlitzchen und die berühmte innere Stimme schreit in ihr: Das ist ein Fehler. Tu´s nicht. Andererseits hat sie Angst, alles alleine durch zu ziehen. Die zukünftigen Omas beider Seiten scheinen sich im Übrigen in bis dato nicht gekannter Hochfrequenz die Klinke in die Hand zu geben und sowohl für Ablenkung als auch für zusätzliche Verwirrung zu sorgen. Wie es halt so ist.

Das Dilemma, die innere Stimme, die Ängste, ach herrjeh!, ich kenn das alles. Man hat den Eindruck, dieses Muster ist schon hunderttausend mal vorgekommen, und das ist mit Sicherheit eine sehr niedrige Schätzung. Zu raten gibt es da nichts, wenn man die fragile Lebenstüchtigkeit von E. kennt und weiß, man kann ihr nicht einfach raten, es alleine zu machen.

Ich konnte nur raunen: „Ach du, wir sind wohl mal wieder beide in einer Lebensphase, wo wir die Ohren steif halten müssen.“

(Ich stand gerade ganz kurz vorm Packen und der Rückkehr in die ungeliebte dunkle Situation.)

Hin und her

Ich komme zurück vom Wochenendtrip aus der alten Heimat, die – so schien es mir plötzlich dann doch überwältigend genau – doch wieder auch die neue werden sollte.

Das Kulturprojekt des Liebsten und Co. – also eher ist der Liebste der Co., aber egal –
nimmt Formen an, die aus der Nähe betrachtet plötzlich verdammt einladend sind. Habe die Jungs beim Tische streichen und Stühle schrubben besucht. Sie haben das in einem so beeindruckend langsamen Tempo und in unlustigster Stimmung gemacht, dass ich plötzlich jede Angst vor handwerklichen Gruppenereignissen verlor. Da kann ich mithalten, aber hallo.

Irgendwie scheinen sie dennoch zu Potte zu kommen. Die Stimmung hab ich mitgebracht, es war sehr einfach mit ein paar launigen Sprüchen das Gruppengefühl hoch zu holen.

Am gestrigen Abend gestand ich dem Liebsten, dass ich mir eine Rückkehr wohl doch vorstellen kann. Vor diesem Geständnis stand allerdings mein Stolz, bis ich ihm das sagte, verbreitete ich mal wieder eine Zwischenphase schlechter Laune. Dann löste ich aber mit meiner Verlautbarung so dermaßen glückliche Reaktionen und dann beiderseitige solche Momente aus, wie es das schon lange nicht mehr gab.

Heute wieder ein Rückfall ins formvollendet Trübe bei mir: Ich hatte die Rückkehr ins ungeliebte Ländle schon wieder vor Augen und vor allem in die „Anstalt“. Meine äußerst ungeliebte Arbeitsanstalt. Ich hatte echte Panikattacken, was aber auch daran liegt, dass ich mental an zu vielen Orten gleichzeitig bin. Es grübelt sich dann in meinem Halbschlaf Unausgegorenes aus verschiedenster Richtung in meinem Hirn herum, peinigt mich, will mir etwas sagen, wo man nicht zuhören sollte.

Ich habe es geschafft im alten Sessel meiner Lieblingsoma in eine echte Trance zu fallen, was mir so gut schon lange nicht mehr gelang. Das war die Rettung erst mal. Ich war in dieser Trance unter anderem ganz realistisch auf der Innentreppe im Haus an der Famara auf Lanzarote. Und überhaupt war ich danach wieder wenigstens stabil.

Dann, als ich gerade wieder zu mir kam, rief E. an. Aber das ist eine andere Geschichte.
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