Krass
So langsam sehe ich mich überhaupt in der Lage...
Ein Himmel voller Geigen, aus deren Strichen Tränen zu tropfen begannen. Und viele kamen.
Ich dachte, das neue Jahr kann gut anfangen. Dann ein Telefongespräch mit meinem Vater. Und Sätze, die michfast betäubten. Da war es wieder, was ich nahezu vergessen hatte: Dass jemand mich - mein Vater - in Grund und Boden demütigen kann.
Natürlich ohne es zu wollen er sagt ja nur was er sagen muss. Ein rücksichtsloses Schwein.
Ja, so schreibe ich nun zu Beginn des Jahres 2010 über meinen Vater, tief verletzt. Weiß, dass ich längst mein eigenes Leben in FFM lebe und hier geliebt werde: Mann, Tochter, Freunde habe. Eine Welt. Und dass ein alter, fast 80Jähriger, einsamer Sack kommen kann und mich so demütigen, wie er es früher konnte.
Alles Alte kommt hoch. Habe den Liebsten in "Das weiße Band" geschleppt, die Geister scheiden sich an diesem Film, aber ich fand die Atmosphäre, genau die, unter der ich einmal litt und nun wieder leide wie Tier.
Genau die richtige alte Wunde hat er erwischt und im Vorübergehen dran gekratzt. Ich kann doch nichts dafür, ich werde doch 80.
Ich könnte viel mehr darüber schreiben - und schreibe auch ständig, für mich. Irgend ein gütiges Schicksal hat dafür gesorgt - das meine ich jetzt Ernst - dass ich klug genug wurde, den ganzen Scheiß zu überleben. Dass ich die Sprache gefuden habe und irgendetwas anderes in mir, das mich vielleicht leben lässt.
Ich will leben können und dürfen. Immer wieder stehen mir die Tränen in den Augen, es ist so neu, es ist so ALT.
Und dann hast Du es mit einem fast 80Jährigen Deppen zu tun, der seinen runden Geburtstag plant, als schreie er auf einem ostpreußischen Gut seine Knechtschaft an, dann weißt Du nicht, wie Du ihn loswerden kannst, diesen Alten, weil er ja so alt ist und keine Freunde hat.
Du weißt nur, warum er keine hat. Aber Du bist seine Tochter.
Ein Himmel voller Geigen, aus deren Strichen Tränen zu tropfen begannen. Und viele kamen.
Ich dachte, das neue Jahr kann gut anfangen. Dann ein Telefongespräch mit meinem Vater. Und Sätze, die mich
Natürlich ohne es zu wollen er sagt ja nur was er sagen muss. Ein rücksichtsloses Schwein.
Ja, so schreibe ich nun zu Beginn des Jahres 2010 über meinen Vater, tief verletzt. Weiß, dass ich längst mein eigenes Leben in FFM lebe und hier geliebt werde: Mann, Tochter, Freunde habe. Eine Welt. Und dass ein alter, fast 80Jähriger, einsamer Sack kommen kann und mich so demütigen, wie er es früher konnte.
Alles Alte kommt hoch. Habe den Liebsten in "Das weiße Band" geschleppt, die Geister scheiden sich an diesem Film, aber ich fand die Atmosphäre, genau die, unter der ich einmal litt und nun wieder leide wie Tier.
Genau die richtige alte Wunde hat er erwischt und im Vorübergehen dran gekratzt. Ich kann doch nichts dafür, ich werde doch 80.
Ich könnte viel mehr darüber schreiben - und schreibe auch ständig, für mich. Irgend ein gütiges Schicksal hat dafür gesorgt - das meine ich jetzt Ernst - dass ich klug genug wurde, den ganzen Scheiß zu überleben. Dass ich die Sprache gefuden habe und irgendetwas anderes in mir, das mich vielleicht leben lässt.
Ich will leben können und dürfen. Immer wieder stehen mir die Tränen in den Augen, es ist so neu, es ist so ALT.
Und dann hast Du es mit einem fast 80Jährigen Deppen zu tun, der seinen runden Geburtstag plant, als schreie er auf einem ostpreußischen Gut seine Knechtschaft an, dann weißt Du nicht, wie Du ihn loswerden kannst, diesen Alten, weil er ja so alt ist und keine Freunde hat.
Du weißt nur, warum er keine hat. Aber Du bist seine Tochter.
wasserfrau - 5. Jan, 01:03
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