6
Okt
2005

Feierabend

Ein Hund bellt.
Die Welt sieht sehr grün aus.
Fröhliche Abendwinde.
Alles ist ein bisschen gut.

mission impossible?

Ich suche eine Rückzugsmöglichkeit am Wochenende
- die Buddhisten würden sagen: retreat - nicht nur zur inneren Einkehr, sondern auch um zu lesen und schreiben. Verfertigung einer intelektuellen Auftragsarbeit unter angenehmen Bedingungen.

Ein hübschen Ort in hübscher Umgebung, von Erfurt erreichbar, ganz ohne Eiche rustikal.

Mir fällt nichts ein.
Internet: Viel Eiche rustikal.
Mein Hirn: Leer.

Um Ideen und Hinweise wird händeringend gebeten.

5
Okt
2005

Plastikbetrieb

...sagt der Ex-Kollege (one of a lot) am Telefon.
Plastikbetrieb
Gutes Wort.
Treffer versenkt.

Um mich selbst zu erinnern

Dann die Beschreibung der Nomaden-Kulturen des Altai in Paulo Coelhos "Zahir" und Olga Khartidis "Samarkand"...


Danke

Der IKEA-Katalog ist da

...ich hab mich richtig gefreut.

In Erfurt macht am 19.10. der IKEA auf, genau an der Rennstrecke von mir zur Arbeit. Das ist ein Ding.

Als ich hier anfing zu arbeiten, im Juli vergangenen Jahres, hätte ich einen IKEA in meiner Nähe gut brauchen können. Da war er gerade in der Verhandlung um Bauplatz etc. Dann sollte er "2006" eröffnet werden. (Der damals nächste wahlweise in Leipzig oder Kassel, witzig.)

Die sind schnell. Viel schneller als ich. Ich war mir sicher, zwischendurch, dass ich hier weg wäre, bis IKEA kommt. Gedacht. Die haben mich rechts überholt.
Allein wie die in den ersten Tagen des Baus die neue Straße gezaubert haben, und dann den ganzen Rest. Die sind so schnell und versiert, die können vermutlich sogar IKEA-Möbel aufbauen.

Nun könnte ich heute abend den Katalog studieren und dabei ein feines Leberwurstbrot essen.

Und denkt immer dran: Niemals Samstags zu IKEA.
(Aus der Reihe großer Lebensweisheiten).

19 Engel an meinem Bett

Heute morgen.

Ich danke der glückhaften Erinnerung.

4
Okt
2005

Geheimnisvolle Närrin

„Last night the DJ saved my life“, aus irgendwelchen Gründen zog dieses Lied durch meinen Geist als Nachklang eines Erlebnisses ganz seltsamer Art.

Sonntag Abend in der großen Stadt, sozusagen am Vorabend der Einigkeitsfeierlichkeiten zwischen Deutschen und Deutschen, ich überreizt aus diversen Gründen, kann und muss mich mit dem Liebsten streiten, gerate bereits im Auto in irgendeine Rage. Wir gehen in eine spanische Kneipe, als erste treffen wir die, die wir irgendwie immer treffen, ich will gar nicht, ich habe keine Lust, ich muss streiten. Die Stimmung ist sehr schwierig, jedenfalls meine.

Wir setzen uns an den letzten freien Tisch, sehr eingeklemmt an der Theke, wir werden erst mal nicht und dann falsch bedient, mir ist es wurscht, ich nehme, was man mir bringt, der Mann ordert um. Wir führen in Sequenzen ein wirres, unhandliches, übellauniges Gespräch von exakt der Sorte, die nichts bringt.

Am Tisch daneben eine sehr bunte Truppe, wie man sie hier auch nicht immer sieht. Aufgetakelte Menschen, sehr präsent, sprechen mal deutsch, mal amerikanisch. Direkt neben uns fällt mir eine Frau auf, sie muss auffallen, sie will, sie hat sich sehr sexualisiert angezogen, ihre langen Beine in helle Strümpfe, die Füße in Pumps gepackt. Ein kurzes schwarzes enges Kleid, blonde Haare. Sie schaut zu mir rüber, als würde sie mich kennen, nickt mir in einem Aufschein zu, der aussieht wie allertiefstes Wiedererkennen. Ich kenne sie nicht, weiß nicht wie ich reagieren soll. Wende mich wieder dem Gesprächspartner zu, ignoriere sie. Im Laufe meiner beiden Biere nimmt sie aber immer mal wieder ein bisschen Kontakt auf, will Feuer, obwohl ein Riesenbenzinfeuerzeug vor ihr liegt. Sie hat einen irren Blick manchmal, als sei sie wirklich etws borderlinemäßig unterwegs, vielleicht auch Koks, da bin ich mir nicht sicher, da kenn ich mich zuwenig aus. Eher Psycho. Wenn sich kurz ihr Gesicht verzerrt zu diesem Irren, immer nur kurz, dann bekommt ihre zwar spezielle, aber an sich augenscheinliche Attraktivität etwas Absurdes.

Zwischendurch schleppt sie von der Theke einen großgewachsenen Schwarzen an ihren Tisch, der aussieht wie die Bilderbuchattrakivität vieler Frauenwünsche. In Sekundenschnelle hält sie mit ihm Händchen über den Tisch hinweg, spricht fließend amerikanisch. Alles scheinen sich prächtig zu amüsieren, wenn auch etwas exaltiert.

Wir natürlich nicht, wir knabbern an unserem sinnlosen Gespräch und der Schaumkrone unserer Biere. Ich habe auf nichts richtig Lust, will aber auch nicht heim, auf gar keinen Fall. Der Liebste unbedingt. Also gut, nicht gut, aber dann halt ja. Er steht schon auf und geht zur Theke zum Zahlen vor, ich stehe auf, muss mich durch kämpfen so eng ist es, da trifft mich der Blick der blonden Frau mit voller Intensität. „Was, du willst schon gehen?“ stößt sie fast leidend hervor. Ich bin wie von Anfang an leicht verlegen, sage „Ja“, was sonst. Sie steht auf, lässt die Hand des Bilderbuchmannes los. Sie fragt mich, ob sie mir meine Jacke anziehen darf. („Bitte!“) Jetzt wird´s ja wirklich etwas seltsam. Ich ziehe mir im Zuge meiner herbstlichen Zwiebelverpackung Jäckchen 1 selbst über und dann lasse ich es zu. Sie zieht mich behutsam an, schmiegt sich plötzlich sehr von hinten an mich, sagt ernst, langsam und intensiv: „Du bist die schönte Frau, die ich in meinem ganzen Leben jemals gesehen habe.“ Verwirrter Blick von mir. Sie sagt: “Ohne Scheiß“. Mein Liebster wartet, sie sieht es, sie schüttelt den Kopf, lässt mich los, sagt: “Der hat dich gar nicht verdient.“

Natürlich hatte sie einen Knall, wer weiß wie oft sie so aus sich heraus geht und solches Zeug erzählt. Jacke anziehen? Spiegelung? Musste man sie schon öfters mal liebevoll anziehen, in der Klink vielleicht. Macht sie es nach?

Natürlich bin ich keine aufsehenerregende Schönheit. Wochen und Monate laufe ich durch die östliche Exilstadt und darf davon ausgehen, dass ich nahezu unsichtbar bin. Ich beschäftige mich mit meiner wachsenden Körperfülle und, dass ich ja auch nicht mehr so aussehe wie vor 10 Jahren. Ich meide Spiegel, was aber irgendetwas – meiner Erfahrung nach mit Fremdheitsgefühlen zu tun hat, auch im Urlaub vermeide ich mich selbst zu sehen. Dennoch: Als ich Zuhause vor dem Spiegel stehe, sehe ich eine Frau, die ich selbst schön finde und die auf seltsame Art von innen strahlt, die Indianerin ist wieder da, und hat die abgplackerte Angestellte aus dem Osten kurzfristig verdrängt.

Die Beleuchtung macht´s, ich weiß. Die Einbildung. Sie hat eine tiefe Bedürftigkeit bei mir getroffen, von ihrer eigenen natürlich mal ganz abgesehen. Aber die geheimnisvolle Närrin, zu der ich spröde war und kontrolliert, hat mir was gegeben, es lässt sich nicht vertuschen.

30
Sep
2005

Ich bin doch nur irgendein Mensch

..bin ich DEIN Mensch???
Ist irgendetwas an mir, was sich im Unentschiedenen zugehörig fühlen sollte, könnte?

Manchmal fürchte ich: Für dich ist die Entscheidung das Tor zur Unachtsamkeit.

Ich bin doch nur irgendein Mensch. Nicht Deiner.
Meiner????


Manchmal wünsche ich, ich könnte so frei sein, wie ich einsam bin.

Es ist irre

wie hier die Katzen schreien und keifen und fauchen. Und zwar das ganze Jahr über, ich dachte, da gäb es ausgewählte Zeiten für. Habe keine Ahnung.

Aber es geht mal wieder was Schrilles durch die Erfurter Hinterhöfe.

Ach, ich hab den Eindruck, Freitags ist alles am schrillsten.

Tabus

Welche Rolle spielen Tabus in mißlingenden Kommunikationen? Eine große natürlich.
Aber wie das auflösen... Tabus haben es an sich, das gegenwärtig Unaussprechliche zu sein.

Im Grunde reden wir alle immer um den heißen Brei, das muss man sich mal vorstellen. Das scheint nötig.
Tabu ist nach uralter Überleiferung der Giftpfeil, den man weder in den Mund noch in die Hand nehmen darf. Angst vor Vernichtung.

Wie der verängstigte Urmensch vor dem großen Regen haben wir Angst vor dem Vernichtenden in unseren nächsten, ersehntesten Beziehungen.

(Für Frau B. in K.&D. und für mich)

29
Sep
2005

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...habe einen Film gesehen:
Lieber Frankie (dear Frankie)
Erruption des Themas "Loslassen... ein Neuanfang ist möglich."
Am Ende standen mir tatsächlich die Tränen in den Augen. Ich habe genau den Moment gemerkt, als es kippte und ich begann um mich selbst / für mich selbst zu weinen.

Beim Standard/Lieblings-Mexikaner wurde ich plötzlich gefragt, ob ich noch jemand erwarte. Dabei bin ich da meistens alleine. Ich sagte sehr, sehr huldvoll: Unter der Woche nie. Ich wurde angelächelt, davon verstehn die hier was, vom Pendeln.

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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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ja, das ist die Frage
...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
take five....
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rosmarin - 16. Jan, 00:35
Diesen Beitrag
habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
wasserfrau - 13. Jan, 23:58
2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
Eins ist klar
ich werde 2012 Tel Aviv sehen
wasserfrau - 7. Jan, 01:25

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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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