20
Okt
2006

Fundstück des Tages

Auferstehung

Manchmal stehen wir auf
Stehen zur Auferstehung auf
Mitten am Tage
Mit unserem lebendigen Haar
Mit unserer atmenden Haut.

Nur das Gewohnte ist um uns
Keine Fata Morgana von Palmen
Mit weidenden Löwen
Und sanften Wölfen.

Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken
Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.

Und dennoch leicht
Und dennoch unverwundbar
Geordnet in geheimnisvolle Ordnung
Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.



Marie-Luise Kaschnitz

18
Okt
2006

Die Spiegelmetapher I

Das Bild des Spiegels für das, was ich von anderen, an anderen und in anderen lernen kann, dort ihnen begegnen kann, leuchtet mir nicht ein. An und in anderen ... schon gar nicht.
Der Spiegel ist ein schwieriges Medium, bei zu großer Nähe wird das Bild unscharf, bei noch größerer spüre ich nichts als glattes, kaltes Glas. Vielleicht eine scharfe Kante. Noch größere Nähe, der Spiegel ist kaputt, das Bild verschwunden. Der Spiegel hält auf genauem Abstand, nicht zu weit und nicht zu fern, aber was ist mir Begegnung ohne Freiheit und Bewegung, wenn ich durch Veränderung des Standpunktes blind werde?
Niemand sonst kann mich spiegeln und ich niemanden. Denn wir verändern uns ständig durch unsere Zwischenräume und Unschärfen, wir verändern aber auch die Art der Zwischenräume und den Gehalt dessen, was wir scharf und unscharf werden. Irgendwo sind wir immer in einer Chemie beabsichtigter und meistens unbeabsichtigter, bewusster und meistens unbewusster Veränderungen, die kein Spiegel uns zuträgt, weder am Gesicht des einen noch an dem des anderen.
So schnell kommen wir gar nicht weg, dass kein Rauch aufstiege und kein Neues sich gebärte zwischen uns. So schnell steigen wir nicht wieder in den Spiegel, den glatten. Und wenn wir uns hundertmal dort die Haare zurechtstreichen, die uns zu Berge stehen.

(Ein erster Versuch, wird fortgesetzt.)

Alles was ich brauche

ist ein Fläschchen Mut,
ein Fläschchen Du kannst das,
ein Fläschchen Du darfst das,
ein Fläschchen Du bist ein wunderbares Individuum,
ein Fläschchen echte Selbstliebe,
ein Fläschchen Zuversicht.

Alle diese klitzekleinen Tröpfchen in schönen hellen Farben hintereinander zu mir genommen, befände ich mich in der mir durch meine Menschennatur zustehenden Stimmung und könnte für mich sorgen mit Kraft.

Nun stelle ich mir einfach vor, wie ich mich nach dieser Gabe fühlen würde. Vielleicht reicht das ja.

Falls jemand doch die Wunderfläschchen gesehen hat:
Bitte melden!

17
Okt
2006

Wirres zum Abend ... ganz einfach

Den Test habe ich auch gemacht und zum Glück kam Buddhismus knapp vor Hinduismus raus, zwei oder drei Fragen gab mein Englisch allerdings nicht her, das könnte das Ergebnis verfälscht haben und den knappen dritten Platz des Islam... naja. Ein Spiel, wenn es hier lohnte zu spielen?
Es lohnt sich nicht, zumal ich eine Religiosität habe, die ich erst näher und weiter erforschen muss, aber nicht mehr erwürfeln.
Egal.
Heute hatte ich eine kreativen Schub und das Erlebnis der seltsamen Entleerung danach. Alles gegeben was möglich war heute in einem Text, der sie Zukunft beantragen soll. Zufrieden-zerissen, zufrieden-schimärisch danach. Vielleicht ein fehlender Spiegel, obgleich ich ja die Spiegelmetapher als Erklärung menschlicher Verhältnisse auch noch in Frage stellen wollte.
Kaum kommt das Hirnschmalz endlich mal, quasi tätig hervor und setzt sich in Szene, fühlt man sich danach oberflächlich und abstrakt. Für einen kurzen Moment die Energie, die gewohnheitsmäßig nach innen fließt, losgelassen, vermisse ich die seelische Welt, die ich doch immer auch fürchtete. Sie ist für heute ein Kriminalroman mit weißen, leeren Seiten.

16
Okt
2006

Es ist ganz normal

..dass der Montag schlapp beginnt und in die neue Woche dringt.

Der Wecker auf 5 Uhr 30 gestellt, wurde zwar mit Restrisiko nicht sofort beachtet, dann kam aber doch erst die Autobahnfahrt von 250 km, um nahezu punktgenau am Arbeitsplatz zu erscheinen. Diese frühen Autofahrten sind gar nicht so schlecht, wenn es auch wegen Nebel keinen Sonnenaufgang zu sehen gab, ein wenig doch ein Gefühl von Reisen. Allerdings mit dem seltsamen Ende am derzeit mir bekannten langweiligsten Ort aller Möglichkeiten zu landen.

Nun gut, gar gelang es einen fertig zu stellenden Bericht mit lethargischer Disziplin fertig zu stellen, ohne nennenswerten Widerstand, auch ohne nennenswerte Unwohlseinsgefühle. Allein der Versuch, visionär zu fühlen und zu denken, was die eigene Situation betrifft, scheiterte kläglich. Dabei wäre es so gut und fast möglich, auf jeden Fall aber nötig momentan.

Nun ja, es ist erst Montag ... und die sture lethargische Disziplin ist da schon als Erfolg zu werten.

11
Okt
2006

Sovieles

bricht mir auf gerade, dass ich fast vergessen habe, Zeit zu nehmen für dieses Unglück...

ein längerer Text wäre gut, er würde ja mehr erklären...

(und dann meine Seele sei weit...)
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