19
Mai
2006

Abflug bald

Jetzt geht´s bald los und weg von allen vernetzten Welten. Noch schnell "nach Hause", was man im Zwischenstopp so nennen mag, wenn man nicht bleiben muss, dann Ego-Rückzug in der Rhön. Mit Lap-top um A.s Arbeit zu schreiben, Lust habe ich ja kaum, hoffentlich auch noch Spiritus-Zeit für mich...
Diese letzten Tage waren aufregende Blogging-Tage, fürwahr. Aufregend schön und neu.
Ich danke euch, die ihr so bei mir ward, eskorte, siam und rosmarin.

18
Mai
2006

Die eigene Geschichte

Ich dachte, ich hätte nur Gefühlsgeschichten von Leere und Melancholie... und ich wusste schon, dass das leider nicht Alles ist. Wäre das Alles, man würde Magierin oder spirituell, was ja das Gleiche ist, oder verrückt und darin dann doch auch alles zusammen. Obwohl ich mir das Fallenlassen immer wie etwas vorgestellt habe, was andere können und ich nicht. Und deren abenteuerliche Verrücktheiten wie etwas, wozu ich nicht fähig bin. Ich funktioniere kafkaesk und unanerkannt in einem Brotberuf, auf den ich einfach nur kotzen könnte. Ich habe die anderen beneidet, gerade E., die süße kleine Zicke, die bei akuter Sozialnot immer psychotische Schübe bekam. Dennoch kann ich mir das unermessliche Leid eines psychotischen Schubs ja dann doch nicht vorstellen, und der Neid, das war mir immer klar, ist zynisch. Ich hänge ganz gerne vor dem Abgrund rum, damit es mir nicht zu wohl wird, ich sehe der Gefahr ins Auge, aber ich lass mich nicht fallen.
Na und heute dann: Szenenwechsel. Mir war ja schon recht seltsam zumute. Und dann durfte ich an einem einzigen Tag und geballt von allen Seiten erfahren, dass die Realität wie ein Kanonenkugelgewitter auf einen eindreschen kann. Gestern wollte ich konkret leben, heute hätte ich gut verzichten können, aber da war´s dann auch schon so weit. Auf ein einziges Mal: Entdeckungsangst vor dem Chef, der mich hinter meinem Rücken plötzlich übel verleumdet. Behörden, die mich und den andern in der Erstheimat umkreisen, aufs Scheußlichste.
Da ist man schon so richtig seelenumschwirrt durcheinander, und dann kann man es absolut nicht fassen, dass die Welt, die einen zu ignorieren beliebt, weil sie so anders ist, plötzlich mit ihren Regularien kommt, die vielleicht für durchtrainiert-dynamische Menschen passen, aber doch nicht für mich. (Vor genau drei Jahren, als mein Bruder erschossen wurde, da konnte ich es wochenlang nicht fassen, welche Welt mir weiter Mahnungen und Behördenbriefe und Anfragen in den Briefkasten schütten darf, hat sie denn nicht still zu stehen, wenn das Finsterste passiert? Kann sie nicht manchmal EINFACH still stehen?)
Im Laufe von wenigen Stunden wurde mir aber ein einziges klar: Wenn die Kanonenkugeln kommen, dann hilft nicht rausreden und Angst haben, da hilft nur noch die eigene Geschichte parat haben. Die vielen Anschuldigungen sind nur eine fragmentierte menschenferne Verwaltungsgeschichte, auf die man sich nicht einlassen darf. Man kann nicht dagegen reden, man muss nur noch für sich sein.
Ich bin von den Sternen grausam mit plutonischen Energien versorgt. Das hat viel mit Angst und Macht und Angst vor der Macht zu tun. Und sorgt doch dafür, bei Bedrängnis stärker und konkreter und kämpferischer zu werden. Seelisch, nicht pragmatisch. Vielleicht. Wahrscheinlich.

Antwort***

Und ich frage mich eher, wie es kommen konnte, dass ich mich beim lebendigen Leibe ins Nichts gefahren habe und ausharre und immer nichtiger soll alles werden – und ich finde nicht zurück. Es ist mir tatsächlich gelungen, Ort und Zeit zu finden, die leer sind und anknüpfungslos. Dies, liebe eskorte fragile, ist meine überschwappend wässrige Melancholie des Tages.
Die Nichtigkeit um mich rum und vor und hinter mir integriert mich ins Bild und macht mich langsam transparent und lässt mich verschwinden.
Das Wasser ist dafür trüb.

17
Mai
2006

Wachtraum

Er nimmt meine Hände in die seinen, nicht fordernd, aber präsent. Er nimmt mich in den Arm, sanft, doch gewiss. Er hat nicht auf mich gewartet, aber jetzt ist er da. Er weiß vieles über mich nicht, aber er weiß, was er erfahren wird, wird ihm nicht schwer und unbekannt sein. Er ist bereit für mich in seiner Ruhe und Stärke.
Es gibt ihn, so natürlich.
Ach, was ein romantischer Kram... Fast so wie die Christen über ihren Gott sprechen, wenn sie überzeugt sind. Eher ein inneres Bild des Sich-Angenommen-Fühlens. Ich frage mich, ob ich mich annehmen lassen würde... Bisher wollte immer ich annehmen und so formvollendet akzeptierend lieben, wie´s nur geht. Ich kann das und ich kann das nicht, weil mein eigenes Fallen mich beunruhigt. Ich stolpere über meine Füße und will woanders hin. Rettende Hände kann ich nicht finden. Aber das innere Bild trägt mich durch die Zeit, weil ich weiß, dass es sie gibt.
Gerne würde ich konkret, sehr konkret leben – und dennoch meine Seele beachten. Das Konkrete, das fehlt mir. Ich kapsle meine Seele dagegen ab. Oder die Realität vermag sich meiner Seele nicht anzunehmen. Auch das wäre eine Möglichkeit, aber sie könnte eine Ausrede sein.

Nicht-Identität

Schwierig. Zerrissene Identität. Nicht aus dem Vollen schöpfen. Aus dem Leeren schöpfen; das geht übrigens auch. Melancholisch schön und langsam. Geduldig sein. Was zu langsam ist, macht Angst .
Erfolg macht nicht glücklich. Jedenfalls nicht der Erfolg allein. Aber er ist eine Schnur, an der die Identität ihr verblendetes Maß findet. Derzeit habe ich keinen Erfolg. Ich probe schon länger, mich dabei nicht zu verlieren, ich schaffe das ganz gut. Halbwegs, was auch schon recht gut ist. Ich klopfe mir auf die Schulter, wenn mir noch einfällt, wo sie ist.
Wenn das Ich sich auflöst, kann es in buddhistische Seinsergebenheit aufgelöst werden. Manchmal gar in Glücksgefühle, von sehr neuer Art. Es hat alles seinen Sinn, auch diese Phase meines Lebens.
Mal wieder kämpfen wäre schön. Aber das ist nur gedacht, beileibe fehlt das Vermögen. Bei Leibe!

16
Mai
2006

Satin

Es war ein Tag wie ein hellgraues Staintuch, elegant aber fast übersehbar, fast zu matt und leer und nur am Rande. Der sich entwickelte und entfaltete, und da erschienen die Falten, die Lichtreflexe und das lebendige Gequirle und die sanfte zutrauliche Regsamkeit. Und es wurde noch sehr angenehm.
Vom Büroalltag her trübe und ich müde und antriebslos und doch... Schlitterndes Satin um Hüften und Kopf.
***
By the way, jetzt mal ganz pragmatisch: Kann ich mal nen Tipp haben, wie ich meine bevorzugten Blogs im twoday.net.style hinbekomme, so mit Bildchen? Dann könnte ich jeglicher Aktualität in der üblichen Weise endlich mal wieder Rechnung tragen. Zumindest im Blog.
***
An Siam: Was im Blog geschieht kann schlimmstenfalls nutzlos sein, aber auch der Anfang von etwas, das geschieht.

Vergessen

Zum Glück ist unter und hinter allerlei Gewühl und Gewurschtel im Kofferraum der Schlafsack aufgetaucht. Die Freiheit, draußen zu schlafen. Spüren will ich. Frei sein.
Vergessen.
Stimmt, ich willl vergessen.

Überdruss/Trost vielleicht

Ein gewisser Überdruss geht über alles hinweg, so schien es. Und als ob auch das Bloggen, das der Suche gewidmet war, nicht mehr einfach geht. Als wäre es langsam peinlich und anödend, dieses ewige Suchen auch noch halböffentlich. Und als müsste etwas ganz Neues kommen, dabei ist im Moment meine Welt eher still und nur leise quirlend und quellend, neue frische Luft holend vielleicht, kein knalliges deutliches Versprechen nirgends. Hoffnung nur darin, dass auch das irgendwie geht.
Dann las ich bei eskorte fragile und bei siam, die ich leider gerade aus technischer Beschränkung dieses Zugangs nicht verlinken kann, die aber gegebenenfalls wissen, dass sie gemeint sind. Und ich konnte wieder ein bisschen besser fließen und das Fließen spüren.

10
Mai
2006

Wer heute Nacht ...

noch Daumen drücken kann,
möge es bitte tun.
Kurz und präzise und einen entscheidenden Augenblick lang.

Ich könnte den lauen Mond in der feuchten Frühsommernacht anschreien, dass er mir hilft. Oder auf Hilfe verzichten - und mir einfach mal wieder sagen, wie es kommt, ist es Recht.

Bald, das verspreche ich, werde ich mich weniger kryptisch, oder wenigstens wieder anders kryptisch ausdrücken.

Aber bis dahin, ich sagte es ja schon, bitte, bitte, Daumendrücken.


Aus der Traum
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Kontakt und Absicherung

Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

Aktuelle Beiträge

ja, das ist die Frage
...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
take five....
take five....
rosmarin - 16. Jan, 00:35
Diesen Beitrag
habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
wasserfrau - 13. Jan, 23:58
2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
Eins ist klar
ich werde 2012 Tel Aviv sehen
wasserfrau - 7. Jan, 01:25

stat

Zum Glück gibt´s Bücher


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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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