27
Jul
2010

Trance de travail

Frau rosmarin
berichtet da ja auch von so Belastungsphasen...
Ich bin auch gerade in so einem Schlauch, weiß aber gar nicht, ob ich´s gut oder schlecht finde. Ich glaube, das dicke Ende kommt nach, wird goldenglühend oder ärgerlich-rot oder einfach normal türkis-abendlichtschimmernd, das wär mir das Liebste. Normal hieße, einfach geschafft, erschafft, Urlaubsklingeln, am siebten Tage ruhte sogar...
Ich sitze überm Abschlussbericht und weiß vor lauter Monoaktivität gar nicht mehr,ob das gut oder schlecht ist, was ich da gerade tue. Alle anderen Sorgen müssen vertagt werden, das ist ja schon mal ein himmlisch-tranceartiges Gefühl. Die Kollegin ist sehr im Begriff mich im Stich zu lassen, sie verwirrt mich zusätzlich. Soll ich nun einfach weiterschreiben, weil´s ja anders fast nicht geht oder Nachdenken über die Schwierigkeiten ungeklärter Arbeitsbeziehungen. Darüber habe ich ja nun hinreichend viel gelernt... Ich bin auch da nicht undankbar, soviel gelernt zu haben: Weltweisheiten: Wenn einem jemand vage sehr sympathisch ist, heißt das noch lange nicht, dass man gut mit ihm arbeiten kann. Und: Man erlebt immer wieder Irritationen im Leben, die man tatsächlich noch nicht kannte. Das ist ein Ding.
Dieses Heraustreten aus der Welt, hinein in so ein Mittelding aus Flow und absoluter Verwirrung ... das hat was.
Man müsste dazu Milton H. Erickson befragen, wenn man denn könnte.
Einen im Grunde knallhart konstruierten und deswegen auch leicht banalen, natürlich gut gemachten Film habe ich gestern dazwischen geschoben: Mahler auf der Couch. Suggestiv und dadurch irgendwie eingefädelt in meine Zwischenwelt, in der ich derzeit bin. Dankbar außerdem für gemäßigte Temperaturen, sonst würde ich das alles gar nicht aushalten, aber das nur am Rande.

21
Jul
2010

Viel mehr Tag

Es ist "erst" 13 Uhr. Ich merke das erstaunt, in der Bibliothek sitzend, wie viel vom Tag schon war und dennoch noch vor mir liegt. Es ist im Prinzip sehr lohnend, früh ins Bett zu gehen und früh wieder raus. Auch wenn ich gar nicht der Typ dafür bin. Auch wenn ich im Sommer höchstens unter besonderen (widrigen?) Umständen tatsächlich mal so früh zum Schlafen komme wie gestern.

Element of crime singen
Seit ich dich kenne, mag ich es gern',
wenn der Winter kommt.
Dann wird's früher dunkel.

Wellenlänge

Sie war froh, dass er neben ihr liegend die maximale Distanz einhielt, die Entfremdung zwischen ihnen nicht aufhob. Dass sie seine Hand nicht spürte, nicht aus schlaftrunkener unwillkürlicher Gewohnheit, schon gar nicht absichtsvoll. Sie barg sich in dieser sicheren Entfremdung. So waren sie sozusagen auf einer Wellenlänge.

8
Jul
2010

Grüße von Heraklit

Wir geben das Stück "Ales fließt" und jede/r will die Hauptrolle "ein Häufchen Schweiß" spielen. Mehr und anderes ist auch kaum mehr möglich.

Glückliche verschwinden nach Sylt, andere kommen aus Usedom zurück und müssen sich nun konfrontieren. Außer einem leicht irren Nuscheln: "kühles Bier" ist ihnen nichts zu entlocken.

Der Hausmeister steigt vom Rad, bekleidet mit einem gebügelten, langärmeligen Oberhemd und einem sehr schmalen Handtuch um die Hüften.

Nur der Betreiber des Zeitungslädchens behält die Contenance und den Weitblick. Er fliegt bald in die Türkei, da sind es 45 Grad - und so hat er den Ventilator ausgeschaltet: zum Üben.

5
Jul
2010

Vermischt-Erschöpftes

Eigentlich bin ich derzeit hauptberuflich erschöpft - und das bin ich auch! Es ist sehr heiß, seit Wochen habe ich diese arbeitsmäßig 6-7 Tage lang, die Wochen, Pausen vor September nicht in Sicht, diese Hitze!, andere reden von Sylt (morgen), Fehmarn (nächste Woche), Urlaub im August (die Kollegin, die mich damit ernsthaft schockiert hat). Ich wache nachts auf voller Sorgen (Auto, Wohnung, Steuer, GEMA, Abrechnung, undund) und tagsüber bin ich tatsächlich so kaputt, dass man das wach nicht nennen kann.
Diese ganze ehren-,neben- und hauptamtliche Freiberuflichkeit zerrt an mir, dem windelweichen Häufchen Schweiß. Gestern Abend war ich in der Resthitze so dünnhäutig von diesem ganzen Gemotze - auch die anderen leiden unter der Hitze - und bekam dann noch eine Belehrung, ich müsste mal dran arbeiten, nicht so dünnhäutig zu sein. Ja, braucht man das? Ich nicht.
Eineinhalb Tage lang in dieser Verfassung, in der man sich nur noch einweisen lassen will und ausgesprochen pastellfarbene Pillen haben. Bitte Ruhe, Kur, Pause. Please!!!!!!!!!!!!

Naja, wie meine Tochter einmal sagte, man kann sich da schön fallen lassen und plörtzlich ist es einem so langweilig, dass man einfach wieder normal wird. Schaun wir mal.

Deutschland-Spanien an meinem Geburtstag wie im Übrigen das Endspiel 74 auch.

3
Jul
2010

Als wir jüngst

in Regensburg waren...

Ach so unpassend ist das bayrisch-schwäbische Liedchen gar nicht, auch wenn ich keine zwölf mehr bin. Sehr belustigt waren wir auf dem Schiff allerdings, als der Text, der ja nun beim Bierschlürfen und Sonne tanken auf Schiffen gerne zur Information gesprochen wird, in der obligaten englischen Übersetzung hieß: "strudel" is an oldfashioned word for "whirlpool". Seitdem bin ich heiß auf den Moment, in dem ich mir irgendwo einen Apfelwhirlpool bestellen kann, weil ich ja nun wirklich nicht oldfashioned daherrede.

Im Übrigen nächtigten wir hier, von mir von langer Hand geplant und dem Manne kredenzt, geschenkt, dargeboten - und das Hotel hat wirklich Charme und ist großartig. Ein Charme, der für mich einerseits noch größer wurde durch Kenntnisnahme der Geschichte des Hotels, als ich schon auf dem Vorhangbett lag und seufzte ... 1977 aus studentischem Millieu und Wagemut heraus eröffnet. Das Hotel hat tatsächlich eine ganz ungewöhnliche Verbindung aus absolut großartiger individuell-nostalgischer Einrichtung (nicht ganz billig, aber auch nicht endlos teuer) und, tja, einem laissez-faire Hostelcharme. Aufenthaltsräume mit Gobelins, feine Terrasse mit Altstadtblick, überall Bücherecken zur freien Verfügung. Ein ideales Abbild der Träume von 1977 (anderswo als in der Strudelprovinz vielleicht ein paar Jahre vorher) kombiniert mit anschließendem Besserverdienen. So wie man sich in den 70ern ein Louis-Malle-mäßiges französisch-freies Leben vorgestellt hat, nicht in Frankreich, sondern in Deutschland - und da in Regensburg!
Aus irgendeinem Grund klappt da heute auch vieles (kleines) noch nicht und die schicke Karte und Einführung im Zimmer bittet um Verständnis dafür, dass man leider zum Frühstück keine weichen Eier herstellen könne (im Übrigen: gar keine gekochten Eier). Natürlich fargt man sich da, bei dieser unbegründet-kryptischen Formulierung (und bei einem ansonsten recht raffinierten Frühstück), warum es auch nach 33 Jahren (?) der Küche nicht beizubringen war, Eier, und sogar noch weiche, zu kochen.

Ehrlich gesagt: MIch hat Regensburg als Regensburg nur am Rande interessiert. Keine Ahnung, viele sagen, es ist ja sooo schön - und der Mann wollte es mal sehen. Ich habe mich im Internet vorher in dieses Hotel verliebt und Schifffahren ist soweiso das Größte und Beste und Erholsamste für mich. Putzige Kleinstädte mit großem Altstadtbereich sind hingegen nicht so meins, ich habe in Heidelberg, das ist lange her, gelebt und in Erfurt, das ist nicht so lange her und steckt mir noch psycho-arthritisch in den Knochen. Ganz nett, schnell überschaubar, lustige Kleinkunstlädchen und irgendwo gibt´s garantiert einen Dom, Kirchen, Schlösser, gerne auch im märchenhaften Kleinformat. Außenrum ist alles sauber und abgeschleckt und sehr, sehr überschaubar.

Ich kann ja mit Kleinstädten gar nix anfangen, entweder echt-urban oder wilde Heide, also das dazwischen-kleinkunstgeschmückte sagt mir alles nix. Und eigentlich sind diese handgeblasenen Goldschmiedearbeiten, die es da an jeder Ecke gibt und die engen verwinkelten Gassen an Pizzarestauration im Prinzip so standardmäßig wie H&M und McDonalds anderswo. (Beides gibt es natürlich auch in Regensburg, wo wir jüngst waren, aber versteckt. Und McDonalds heißt dort "Zum goldenen M", ja mei,ist das süß.)

Wenigstens habe ich die erste Regensburger Hundekeksbäckerei entdeckt und gleich mal ein Tütchen für den Enkelhund erstanden. Dass man dorten das Konzept hat, das mir lange vorgetragen wurde, Hunde zum Vegetarismus um zu erziehen, ging so wenig an mich wie ich bisher weiß wie es luna negra schmecken wird. Ein Versuch ist es wert.

Dass wir nur 3,5 Tage unterwegs waren (jüngst in Regensburg), dass das für mich im Moment eher Folter war (führen Sie mal einen Verhungernden in eine sehr edle Tapasbar und geben ihm zwei kleine Delikatessen aus...), dass ich was Wüsteres und Längeres und Ozeanischers bräuchte, das war Bestandteil des Zweiervergemeinschaftungsminidramas, das dann stattfand. Dass ich nur das Schiff und die Kissen in diesem formidablen unperfekt-idealen Zimmer wollte und er sagte: Was ist denn daran so toll, hier ist ja noch nicht mal Stuck., das löste erst recht einiges aus. Der geschenkte Gaul schlug fast mit den Hufen. Aber das ist eine ganz andere Geschicht - und dieser Text nun schon unnatürlich lange.

Eigentlich war´s ganz lustig, jüngst in Regensburg, ich hab mich nur net so recht erholt. Ja, und mei, was is da nu a Hitzn, hier in Frankfurt.
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