... und stöbern hilft.
Hier
finde ich das (u.a.) (Buch:
Der weise Leichtsinn)
6. Wenn dann die nächsten sieben Jahre, die bis zum 42. Jahr gehen, kommen, tut sich der Boden auf und wir sehen, es war tatsächlich ein doppelter. Vollkommen inhuman, das heißt ohne daß wir die Möglichkeit haben, zu argumentieren, recht zu behalten, Dinge zu verdrehen und zu verleugnen, was doch offensichtlich ist, haut uns das Leben um die Ohren, was wir vernachlässigt, mißachtet und für unwesentlich erklärt haben. Jetzt zahlen wir den Preis für die Realisierung unserer bisherigen Lebensziele und Taten. In diesen Jahren drängt sich uns die Erkenntnis auf, daß auch wir der Endlichkeit und dem Tod nicht entkommen. Und als ob das Entsetzten und die Trauer darüber nicht schon genug wären, zerplatzen jetzt die Lebenslügen, und alle unsere Charaktermasken fallen uns vom Gesicht. Wer sein Leben lang so getan hat, als hätte er keine Angst, wird jetzt von Furcht und Panik überrollt werden. Wer schlecht mit Geld umgegangen ist, dem wird jetzt die Lektion erteilt, daß das Spiel mit der eigenen Existenz schiefgeht. Wer sein mickriges Selbst hinter einem arroganten und furchteinflößenden Ich verborgen hat, wird sich in Situationen wiederfinden, die zeigen, wie sehr alle anderen sich in die ganzen Jahre über nicht täuschen ließen und dieses mickrige Selbst in aller Klarheit sehr wohl gesehen haben. Wer sich hauptsächlich auf die Karriere konzentriert hat, kriegt jetzt Probleme auf dem Liebessektor. Wer nur Heim und Familie vor Augen hatte, findet sich vielleicht ausgesetzt und ungeschützt im Freien wieder. Für jeden Menschen ist es das, was er am wenigsten erwartet hat, was er am wenigsten bedacht hat, wogegen man sich am wenigsten geschützt weiß. Man wird an einem Ort erwischt, wo man am weitesten von einer authentischen Identität entfernt ist.
Ja, so ist es, unvermeidlich, wenn man nicht zu spät kommen will fürs Leben. Aber jetzt bin ich ja 42, dummdidumm.