Heldenreise I
Schon vor einiger Zeit entdeckte ich Der Held in uns von Carol S. Pearson für mich. Zweifellos ist es nun an der Zeit, hier fokussiert hin zu schauen...
"Auf der ersten Stufe des Wanderns geht es nicht um Subtilität, sondern darum, überhaupt zu handeln. Während wir für den Verwaisten den Retter als zentrale Person identifiziert haben, wirkt für den Wanderer das Konzept des Bösewichts bzw. des Gefangenensetzers verwandelnd. Das Erkennen des Bösewichts als reale Bedrohung ist Grund für den Aufbruch: Wanderer identifizieren einen Menschen, eine Institution oder ein Glaubenssystem als Ursache ihres Elends, und dann können sie diese Ursache vermeiden oder ihr entfliehen."
Dies beschreibt recht gut, was bei mir passiert gegenüber Monsieur, gegenüber der Beziehung. Es scheint wichtig, dass ich mir auch eingestehe, dass in der Tat alles so begann: Monsieur war der Retter einer Verwaisten...
"Der Verwaiste will, dass für ihn gesorgt wird, der Märtyrer möchte die Lage verändern, in dem er mehr und mehr gibt, um den König zu unterstützen und/oder für ein besseres Funktionieren des Königreichs zu sorgen. Aber der Teil in uns, der ein Wanderer ist, wird früher oder später unsere "Könige" und "Königinnen" - die Menschen, denen wir dienen oder von denen wir annahmen, dass sie uns retten würden - als Bösewichter und Tyrannen erleben. Unsere Aufgabe ist es dann, sie zu verlassen, ganz real oder indem wir uns weit genug entfernen, um unseren eigenen Bereich abzustecken. In jedem Fall ist es entscheidend, dass wir unsere Reisen nicht länger ihretwegen aufschieben."
Das beschreibt meine Situation sehr gut! Ich bin wohl teilweise "ungerecht", doch die Lösung einer stagnativen Situation ist keine Frage der Gerechtigkeit. Diese Kategorie versagt hier.
"Sehr wenige Menschen fühlen sich berechtigt, irgend jemanden oder irgend etwas zu verlassen, ohne zu beschließen, dass das, was sie verlassen, schlecht ist. Es ist nicht vorstellbar einfach zu gehen, weil man wachsen muss. Das Bewusstsein, dass der Retter immer zum Unterdrücker wird, wenn man nicht weitergeht, kommt später, falls überhaupt."
Der letzte Satz scheint mir sehr wichtig, überaus treffend! Dass man sich nicht "berechtigt" fühlt zu gehen, wenn der andere gar nicht böse ist ... hat das nicht einfach was mit Angst zu tun? Angst, die falsche Entscheidung zu treffen? Angst davor, zu verlieren ohne zu gewinnen? Wenn er böse ist, bekommt die Entscheidung erst ihre Kraft... Ein Dilemma?!
"Auf der ersten Stufe des Wanderns geht es nicht um Subtilität, sondern darum, überhaupt zu handeln. Während wir für den Verwaisten den Retter als zentrale Person identifiziert haben, wirkt für den Wanderer das Konzept des Bösewichts bzw. des Gefangenensetzers verwandelnd. Das Erkennen des Bösewichts als reale Bedrohung ist Grund für den Aufbruch: Wanderer identifizieren einen Menschen, eine Institution oder ein Glaubenssystem als Ursache ihres Elends, und dann können sie diese Ursache vermeiden oder ihr entfliehen."
Dies beschreibt recht gut, was bei mir passiert gegenüber Monsieur, gegenüber der Beziehung. Es scheint wichtig, dass ich mir auch eingestehe, dass in der Tat alles so begann: Monsieur war der Retter einer Verwaisten...
"Der Verwaiste will, dass für ihn gesorgt wird, der Märtyrer möchte die Lage verändern, in dem er mehr und mehr gibt, um den König zu unterstützen und/oder für ein besseres Funktionieren des Königreichs zu sorgen. Aber der Teil in uns, der ein Wanderer ist, wird früher oder später unsere "Könige" und "Königinnen" - die Menschen, denen wir dienen oder von denen wir annahmen, dass sie uns retten würden - als Bösewichter und Tyrannen erleben. Unsere Aufgabe ist es dann, sie zu verlassen, ganz real oder indem wir uns weit genug entfernen, um unseren eigenen Bereich abzustecken. In jedem Fall ist es entscheidend, dass wir unsere Reisen nicht länger ihretwegen aufschieben."
Das beschreibt meine Situation sehr gut! Ich bin wohl teilweise "ungerecht", doch die Lösung einer stagnativen Situation ist keine Frage der Gerechtigkeit. Diese Kategorie versagt hier.
"Sehr wenige Menschen fühlen sich berechtigt, irgend jemanden oder irgend etwas zu verlassen, ohne zu beschließen, dass das, was sie verlassen, schlecht ist. Es ist nicht vorstellbar einfach zu gehen, weil man wachsen muss. Das Bewusstsein, dass der Retter immer zum Unterdrücker wird, wenn man nicht weitergeht, kommt später, falls überhaupt."
Der letzte Satz scheint mir sehr wichtig, überaus treffend! Dass man sich nicht "berechtigt" fühlt zu gehen, wenn der andere gar nicht böse ist ... hat das nicht einfach was mit Angst zu tun? Angst, die falsche Entscheidung zu treffen? Angst davor, zu verlieren ohne zu gewinnen? Wenn er böse ist, bekommt die Entscheidung erst ihre Kraft... Ein Dilemma?!
wasserfrau - 2. Sep, 13:14
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