23
Jan
2010

Was schief gehen kann...

Völlig banal: Ich wollte Blätterteigtaschen machen mit Spinat und Schafskäse drin. Die Conny im Haus hatte mal völlig leckere gemacht, im Sommer, und sie uns, im Garten lungernd, durch ihr Erdgeschossküchenfenster delektiert. (So geht´s hier nämlich zu, wenn´s gerade gut zugeht.) Und überall im Chefkochnetz steht, dass so ein Blätterteigszeug total einfach ist. HAHAHA.
Seit Wochen lungern Fertigplatten aus dem Frischeregal im Kühlschrank rum, nun schon zwei Tage über dem Haltbarkeitsdatum, aber, dachte ich, das muss man immer prozentual sehen, das geht noch. Irgendwas ging aber gar nicht, ich kam mit dem Zeug nicht zurecht, der Teig klebte zäh am Papier, in das er eingerollt aus der Discounterwelt kam. Eine Katastrophe. Zum Schluss umgeben von kleinen Teigklümpchen, die auch viel zu babbisch waren, um sie neu auszurollen, war ich fast den Tränen nah. Eine sehr leckere Spinat-Schafskäsemasse in der Schüssel, deren Bestimmung sein sollte, eine Füllung zu werden. Aber von was?


Morgen versuche ich mich an einer Spinatquiche, Mürbeteig dafür konnte ich früher mal, aber vielleicht habe ich das auch verlernt?

Pronto!

Es ist immer das Gleiche. Du räumst die Scheiße weg, den Müll, den die anderen nicht sehen. Und wenn er weg ist, sagen die: da war doch gar nichts.
(Du hast Dich getäuscht, du bist irre. ) Und wenn es immer das Gleiche ist, musst DU was Neues machen. Pronto, baby.

13
Jan
2010

was für einen job

habe ich denn da gerade?

in den taunus fahren morgens und heute vor allem abends zurück ... nach der teamsitzung, ein team, dem ich nur vertretungsweise beisitze, das mir aber gut gefällt ... ich hätte einen schneepflug brauchen können auf der heimfahrt. neuschnee auf altschnee, akute spurrillengletscherbildung, sogar auf der autobahn.

das war der anstrengendste teil des tages, obwohl ich immer noch mit angstlust auf diese jugendlichen zugehe, die nun weder ein leichtes leben haben, noch sich ausgesprochen verpflichtet fühlen, mir das meine leicht zu machen.

zwei großartige erlebnisse heute: marc mit der ewigen schreibblockade pinselt bei mir im büro plötzlich zeile um zeile, während ich die ergüsse der anderen korrigiere. eine seltsam friedliche stimmung und marcs erweckungserlebnis als kleiner schriftsteller.

dann später fabian, der mit rechten sprüchen um sich wirft, und in dem beim film am ende kommen touristen - sehr guter film! - plötzlich ein eisberg schmilzt. diese kleinen pädagogischen wunder sind große, große ereignisse.

obwohl nach dem kühlschrank nun ausgerechnet auch noch die kaffeemaschine in der unterrichtslaube kaputt gegangen ist, was mich für die nähere zukunf mit großer sorge erfüllt, war ich voller adrenalin. der weiße horror auf der heimfahrt war allerdings dann wirklich fast einer.

12
Jan
2010

WG oder Liebesnest?

Die Frage ist nicht ernst gemeint, nicht wirklich, was mich betrifft. Ich kenne solche Fälle, Freunde, Bekannte, die ihre jahrelange Zweiergemeinschaft plötzlich hasserfüllt als WG bezeichnen, weil er dann mal wieder andere Begehrensnebenbaustellen unterhält oder weil sie, obwohl und gerade weil er das mutmaßlich nicht tut, ihn nackt und begehrlich nicht mehr erträgt usw. Aber sie haben ein gemeinsames Kind, eine ewige gemeinsame Gewohnheit oder was auch immer.

Also, das ist nicht meine Fragestellung. Unsere Wohnung ist klein – und damit hat es vielleicht auch nichts zu tun. Bestimmte Dinge, die er tut oder vielleicht gerade die, die er unterlässt, empfinde ich als riskant, mein gar nicht besonders ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis ist dadurch bedroht. (Früher war es mal ausgeprägter, durch das Zusammensein mit ihm ist es schon deutlich zusammen geschrumpft, aber ein kleines bisschen Sicherheitsbedürfnis ist halt noch da.) Es handelt sich um bestimmte sozioökonomische Fahrlässigkeiten, die ich in dieser Luftikusweise als ähm… verantwortungslos? ... jedenfalls fahrlässig empfinde, Und wie gesagt: Ich mache ja jeden Spaß mit, wenn´s noch halbwegs spaßig ist, aber manchmal ist es eben nur noch mulmig. Das ist mein Bedrohungserregungspunkt.

Andererseits habe ich die Neigung, wenn ich viel Gelassenheit ausübe, ausgerechnet in dieser Aufwachphase am Morgen manchmal, wirklich nur manchmal, von tiefer Sorge ergriffen zu werden. Und dann einem unausgeschlafenen Mann ein paar Sachen an den Kopf zu knallen. Nicht gut, überhaupt nicht gut. Er verbittet sich das, obwohl er die Probleme auch tagsüber nicht angeht. Aber ich verstehe das alle Mal, dass das gar nicht gut ist. An manchen Morgen sitzen mir jedoch die Dämonen vor der Stirn und das linke Aufstehbein wirft wilde Sorge um sich – und ich kann es nicht daran hindern. Davon jedoch fühlt er sich bedroht.

Nun habe ich den sehr, sehr pragmatischen Vorschlag gemacht, dass, bis er seine Probleme angegangen ist, ich lieber gleich im anderen Zimmer schlafe. Werde ich nicht durchhalten, aber man kann es ja mal antesten. Rational die einzige Lösung.

Wir hatten also einen netten Abend mit Freund W., dessen Frau nahezu immer depressiv und / oder grippal ist, weswegen sie sich entschuldigen lässt; aber W., ein belesener Soft-Charmeur, ist, obwohl ich sie ein wenig vermisse, fast immer für einen sehr netten Abend beim Italiener zu haben. So auch heute. Dann gehen der Mann und ich nach Hause und verteilen uns nach meiner Ansage friedlich auf die Zimmer. Da kommt mir die Wohnung plötzlich viel größer vor. So, als sei eine WG, im hier stattfindenden Fall ja nur eine friedfertige Simulation derselben, also ein prototypisch gedachtes freundschaftlich-distanziertes Zusammenleben, irgendwie Platz sparender als all diese Räume und die Luft, die man verbraucht, um sich zu vereinigen, zu entzweien, zu versöhnen und und und.

Die Frage ist vielleicht ein bisschen absurd, weil sie den emotionalen Kern der Verhältnisse nicht unbedingt trifft. Irgendwie literarisch, wie die Hälfte meines Lebens sowieso.

10
Jan
2010

Eine Katze

hat sieben Leben und ich mindestens neun.
In jeder Hinsicht. Und das genieße ich gerade.

Die Supervisorin sagte vor Weihnachten
Sie sind wohl eine sehr flexible Frau. Ich nur trocken-stolz: Ja.

Ich erlebe meine Tiefen und Untiefen, zu jeglicher Verstörung fähig.
Aber ich erlebe auch, dass ich verschiedene Orte und Geborgenheiten kenne. Gut, ich wandere gerade. Ein wanderndes Stehauffrauchen. Aber das funktioniert ganz gut.

Danke.

5
Jan
2010

Krass

So langsam sehe ich mich überhaupt in der Lage...
Ein Himmel voller Geigen, aus deren Strichen Tränen zu tropfen begannen. Und viele kamen.


Ich dachte, das neue Jahr kann gut anfangen. Dann ein Telefongespräch mit meinem Vater. Und Sätze, die mich fast betäubten. Da war es wieder, was ich nahezu vergessen hatte: Dass jemand mich - mein Vater - in Grund und Boden demütigen kann.
Natürlich ohne es zu wollen er sagt ja nur was er sagen muss. Ein rücksichtsloses Schwein.

Ja, so schreibe ich nun zu Beginn des Jahres 2010 über meinen Vater, tief verletzt. Weiß, dass ich längst mein eigenes Leben in FFM lebe und hier geliebt werde: Mann, Tochter, Freunde habe. Eine Welt. Und dass ein alter, fast 80Jähriger, einsamer Sack kommen kann und mich so demütigen, wie er es früher konnte.

Alles Alte kommt hoch. Habe den Liebsten in "Das weiße Band" geschleppt, die Geister scheiden sich an diesem Film, aber ich fand die Atmosphäre, genau die, unter der ich einmal litt und nun wieder leide wie Tier.
Genau die richtige alte Wunde hat er erwischt und im Vorübergehen dran gekratzt. Ich kann doch nichts dafür, ich werde doch 80.

Ich könnte viel mehr darüber schreiben - und schreibe auch ständig, für mich. Irgend ein gütiges Schicksal hat dafür gesorgt - das meine ich jetzt Ernst - dass ich klug genug wurde, den ganzen Scheiß zu überleben. Dass ich die Sprache gefuden habe und irgendetwas anderes in mir, das mich vielleicht leben lässt.
Ich will leben können und dürfen. Immer wieder stehen mir die Tränen in den Augen, es ist so neu, es ist so ALT.

Und dann hast Du es mit einem fast 80Jährigen Deppen zu tun, der seinen runden Geburtstag plant, als schreie er auf einem ostpreußischen Gut seine Knechtschaft an, dann weißt Du nicht, wie Du ihn loswerden kannst, diesen Alten, weil er ja so alt ist und keine Freunde hat.

Du weißt nur, warum er keine hat. Aber Du bist seine Tochter.
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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
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habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
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Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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