9
Mrz
2010

Alltagsstopper (malaises banales)

Es gibt diese Dinge, Alltagsunfallchen, die mir augenblickshafte Aversionen bereiten:
1. Sich den Zeh (barfuß) irgendwo antoßen - zu Recht auf Platz 1
2. Morgens mit dem Ärmel (z.B. vom Bademantel) an einer Türklinke hängenbleiben.
3. Wenn ich die Autotür zuwerfe und sie geht nicht zu. (Mein Gurt vom Fahrersitz schnappt nicht richtig zurück und hängt dann als Stopper in der Tür. Kein Unfall, der mich am eigenen Leib beschädigt, aber irgendwie tiefenphysiologisch doch, wenn die eigene Bewegungsaktion nicht funktioniert.)
Dass eine neue Jahreszeit beginnt - ich mag sie noch nicht Frühling nennen- merke ich daran, dass auch folgendes wieder passiert:
Ich steige aus dem Auto und habe die Sonnenbrille ins Haar geschoben. Damit stoße ich beim Aussteigen unweigerlich an, aua!, Mist! - und das ist mir dieser Tage nicht nur einmal passiert.

8
Mrz
2010

Kurzer Zwischenstand

vor Mittwoch ... Mittwoch ist erst übermorgen ... dumm di dumm...

Ich war mit der Kollegin am Forschungsstandort, stundenlang sind wir durch den Wintersommer mit Schal und Sonnenbrille gestapft und nannten es "Forschung". Sozialraumerkundung, bei gehobener Stimmung, weil wir uns halt gut verstehen, was zu tun haben ... und weil ich es schon immer als optimales Beziehungskonzept empfand, "wenn vier Augen in eine Richtung sehen." Aus zwei ganz verschiedenen Blickwinkeln...

Es war klirrend kalt, die Kollegin hatte "lange Unterhosen" an, ich nicht - den ganzen Winter übrigens nicht, auch keine Strumpfhosen oder sowas, ih, was für ein blödes Körpergefühl, wenn - kurz und gut, nach drei, vier Studen saßen wir beim schlechtesten Döner ever und wärmten uns auf.

Das war ein richtig toller Tag, ein Bombenwintersonnentag, aber Frühling????, Nee, ne.
Den Frühling ahne ich nur, wenn ich in meinen Kalender schaue. Da hat er Verspätung.

7
Mrz
2010

Abschied

Nachdem Frau rosmarin den Frühling in kräftigem Ansturm verspürt, habe ich den Tagesrest genutzt, die fotografischen Erinnerungen an den Winter zu sortieren. Viel fotografiert habe ich nicht gerade in den letzten Monaten. Es ging wohl hauptsächlich ums Essen.
Wöchentlich gab´s eine neue Amaryllis (meine Winterblume, die jetzt wirklich nirgends mehr zu kriegen ist.)amaryllis2web Ein kleiner Gast hat uns hier im vierten Stock gerne auf der Fensterbank aufgesucht:
eichhorn2010webgr
Am Küchenfenster nagte Herr oder Frau Eichhorn, während wir kochten. Und ich sehe auf den Fotos was es diesen Hamsterspeckwinter so alles gab:speckhuhnlinsenwebgr
Zu Beispiel Hühnerbrüstchen in Speck auf lauwarmen Linsensalat. Feine Sache.
Oder:
spinatquiche1web
Spinatquiche mit schwer sprossigem Salat.
wurstimmantelwebgr
Allerleckerste Merguez vom Lieblingsmarokkaner in Blätterteigmantel nebst marinierter Avocadospinatrissotto-webgrJPG
Niedrig gegarte Putenbrust auf Spinatrisotto.

Sie sehen, es war recht lecker diesen Winter über - nicht nur für den kleinen unbekümmerten Nager am Fenster. Welches Gericht würden sie auswählen, wenn Sie bei mir in meiner nicht vorhandenen Genußweinstube säßen? (Einer meiner kleinen unerfüllten Lebensträume ist durchaus die kleine Gastronomie, aber dazu wird es wegen wichtigeren Dingen kaum kommen, vermute ich.)
Ich verabschiede also den Winter, der so schlecht nicht war, aber alles hat seine Zeit, hast Du verstanden, du Winter.
Ich habe umgestellt auf Früchtemüsli, Salat und Gemüse. Aus mancherlei Gründen.

Drinnenmüdigkeit und Draußenmüdigkeit

Einfach nur drinnen bleiben kann man bei einem solchen Himmel einfach nicht, auch wenn man vorher schon weiß, dass alles ein bisschen trügerisch ist. Doch das Murmeltier in mir musste sich zum Verlassen der Höhle überwinden.
Ein Zipfelchen Glitzerfrühling und starke Reste Klarwinter erwarten mich. Sofort müde werde ich, wenn ich bei so einem Hin und Her aus blendender Sonne und schlotternmachendem Schattenwind da draußen bin. Mit Mütze und Schal und schnellst angebrachter Sonnenbrille sitzen welche vorm Eiscafé. Ich kann es nicht nachvollziehen: Mein ganzes Körpergefühl ist hinüber, wenn ich mich bei 2 Grad irgendwo platziere: geblendet-fröstelnd.
Irgendwie fühle ich mich irritiert da draußen, obwohl´s auch schön ist. Nun bin ich wieder im Kämmerlein. Die Träge-Masse-Müdigkeit hier ist eine ganz andere als die draußen.
Sonntage sind so seltsam.
An Sonntagen bräuchte ich einen Hund.

Vorbild wäre das falsche Wort

Doch die neue Kollegin, die sofort zur Freundin wurde, geht an mancherlei Dinge so anders ran als ich, dass es mir ein interessanter Spiegel und Erweiterung ist.
Es macht mir regelrecht Spaß, "heimlich" ein bisschen zu probieren, wie es wäre, ich dächte und verhielte mich wie sie. Von respektablen Menschen lernen, fand ich schon immer toll. Man trifft sie halt nur ab und an.
Wenn wir zusammen sind, ergänzen wir uns prima: Da kann ich ruhig bleiben wie ich bin... Was ich im wesentlichen ja auch vorhabe. Der eigene Charakter ist im Innersten ohnehin unverwüstlich.

6
Mrz
2010

Neue Sachlichkeit

Ich bin nicht sehr bedürftig. Ich kranke eher an emotionalen Leerstellen, weil ich denke, es darf nicht so sein, so kalt.
Die Welt darf nicht so sein, die Szene, jeweils, in der ich mich gerade befinde, Bemühung um einander ist ein Wert an sich. Das Soziale! Empathie! Lalala!!!
Und dann verrenne ich mich an kühleren Gestalten, so als wäre ich es, ganz persönlich und unmittelbar, die etwas bräuchte, was sie absolut nicht kriegt.
Dabei kann ich auch sehr sachlich sein. Ich brauche es nicht. Nicht für mich. Ich brauch(t)e es für mein Bild von der Welt.
Thermostat = Beziehung, sagen die Konstruktivisten-Systemiker-Dingens. Ich schalte die Hitze hoch bei jeder kalten Schulter.
Nun schalte ich runter.

3
Mrz
2010

Ich würde ja gerne

mal wieder so ein richtiges Roadmovie leben. Die E. ins Auto packen mitsamt ihrem Kind und meinem Patenkinde (das selbe temperamentvolle Geschöpf) und dann langsam tuckern. Bis in die Camargue zum Cowboy, super wäre es dort fürs Kind. Pferde, Hunde, Lagerfeuer. E. kriegt Kir und Pastis und Muscheln und Lammfleisch. Ich natürlich auch. Dann weiterfahren bis nach Portugal, wo die Halbfamilie der E. wohnt.
Aber das wird natürlich nichts: Für die E. ist das nichts, auch nichts fürs Kind - würde sie sagen -, das Auto ist vielleicht zu alt dafür und ein anderes habe ich nicht. Außerdem habe ich keine Zeit und kein Geld. Dabei werde ich 2010 einen Geldfluss erleben, das ist mir klar, aber noch ist die Quelle zwar angesprungen, aber noch nicht zur sicheren Mündung (ich) vorgeströmt. Wird schon.
Aber dann macht auch wieder niemand mit bei meinen wahrhaft wegweisenden ideen.
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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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