Schonwaschgang

31
Jul
2006

Geld spielt keine RolleII

Da fiinde ich doch was, was dazu passt.

20
Jun
2006

Einzelgang

Ja, in der Tat, ich gehe im Einzelgang (und das noch schleppend, weil die Archillessehne spinnt). Den ganzen Tag bin ich nicht sehr freiwillig unter Menschen und außen rum muss ich mich dann unbedingt mit mir selbst unterhalten und beschwichtigen.

Ich habe wenig Zeit für andere, ich verschließe mich. Die Hartnäckigsten sind dann die, die ihre Probleme bei mir ausschütten wollen, die immer dann auftauchen, wenn die Krise sie schüttelt, die alles tun und haben wollen, nur um ihre Krise nicht spüren zu müssen, höchstselbst. Da mache ich nicht mehr mit. Denn ich will mit meiner Krise zusammen sein, ernsthaft, und manchmal auch mit einem Schmunzeln.

Man bräuchte eine Tarnkappe, denn jetzt sehe ich mich genötigt, mit Kollegen Fußball zu schauen, anstatt hübsch allein beim Stammgriechen. Allein unter Menschen.

Die Zeit der Wiederöffnung wird schon kommen. (Eigentlich bin ich ganz umgänglich...?!?)

14
Jun
2006

Der Buddha in meiner Hand

derbuddhainmeinerhand
Obwohl er so konturiert und kenntlich ausschaut, liegt er ganz rund und sanft in der Hand. Schläft schmeichelnd. Abends liegt er in meiner Hand und stundenlang bleibt er in ihr, wenn ich schlafe.

17
Mai
2006

Wachtraum

Er nimmt meine Hände in die seinen, nicht fordernd, aber präsent. Er nimmt mich in den Arm, sanft, doch gewiss. Er hat nicht auf mich gewartet, aber jetzt ist er da. Er weiß vieles über mich nicht, aber er weiß, was er erfahren wird, wird ihm nicht schwer und unbekannt sein. Er ist bereit für mich in seiner Ruhe und Stärke.
Es gibt ihn, so natürlich.
Ach, was ein romantischer Kram... Fast so wie die Christen über ihren Gott sprechen, wenn sie überzeugt sind. Eher ein inneres Bild des Sich-Angenommen-Fühlens. Ich frage mich, ob ich mich annehmen lassen würde... Bisher wollte immer ich annehmen und so formvollendet akzeptierend lieben, wie´s nur geht. Ich kann das und ich kann das nicht, weil mein eigenes Fallen mich beunruhigt. Ich stolpere über meine Füße und will woanders hin. Rettende Hände kann ich nicht finden. Aber das innere Bild trägt mich durch die Zeit, weil ich weiß, dass es sie gibt.
Gerne würde ich konkret, sehr konkret leben – und dennoch meine Seele beachten. Das Konkrete, das fehlt mir. Ich kapsle meine Seele dagegen ab. Oder die Realität vermag sich meiner Seele nicht anzunehmen. Auch das wäre eine Möglichkeit, aber sie könnte eine Ausrede sein.

16
Mai
2006

Vergessen

Zum Glück ist unter und hinter allerlei Gewühl und Gewurschtel im Kofferraum der Schlafsack aufgetaucht. Die Freiheit, draußen zu schlafen. Spüren will ich. Frei sein.
Vergessen.
Stimmt, ich willl vergessen.

25
Apr
2006

Steh auf

Ich bin ja manchmal, meistens, so übertrieben bewusst, immer dabei meine Wahrnehmungen und Gefühle zu begucken und zu zergliedern, dass es mir richtig genehm ist, in einen unbewussten Tran zu verfallen des einfachen Lebensvollzugs. So wie es in den letzten zwei Tagen eben nicht gelang, sondern geschah. Vielleicht, weil ich wirklich ein wenig erholt bin, vielleicht, weil endlich die Sonne scheint.
Und es wurde ein Frühling. Auch ich kann das noch mal betonen, das macht gar nichts aus: Nach diesem unendlich scheinenden Winter, ist es wahrhaft ein kollektiv beschreibbares Erlebnis, dass er plötzlich verschwunden ist.
Und so seltsam: Eben war er noch da, als würde er nimmer gehen, und nun schon kann ich mich kaum mehr daran erinnern. Ich bin im Winter, sozusagen, aus Thüringen weggefahren, da hatte er sich zwar schon nahezu geschlichen, aber ich war so müde und erschöpft, dass ich dieser angedeuteten Veränderung keine Beachtung mehr schenkte. Und nach zehn Tagen herrlichem Heimaturlaub komme ich zurück und alles ist hier anders.
Und so bin ich wieder hier, mal so, mal so, aber anders als zuvor. Mal wach, dann wieder schier unendlich müde. Treffe plötzlich täglich bei einfachen Gängen Menschen, die ich kenne. Glaube daran, dass das Wünschen wieder hilft. Manchmal breche ich innerlich kurz weg, aber es ist nichts absolutes, sondern nur ein sonderbarer Ruck.

23
Apr
2006

Rückmeldung

Bin wieder hier...äh da...äh im wässrigen Eigenbetrieb.
War sehr in Ihrer Nähe, Frau rosmarin.
Habe ghostwriting gemacht und sushi gegessen, war im Theater und bei der Japan Connection.
Hatte Visionen und Hoffnungen - ein paar Tage Frühling in FFM.
Kein Netz.
Kein Drama.
Keine Ödniss.

10
Apr
2006

Leidensgenossin

Ich habe da, wo mein Herz spricht, nicht das Bedürfnis, zu einem Engel zu sprechen, im Gegenteil, mich bedrücken Vollkommenheiten, vielleicht weil ich nicht an sie glaube, Mängel, die ich menschlich begreife, sind mir sympathisch auch dann noch, wenn ich unter Ihnen leide (Theodor Fontane)

Ich mag die Verrückten und Leidenden, ich gebe es zu, der Umgang mit Ihnen hat für eine Melancholikerin etwas Tröstliches, es geht also noch schlimmer als es mir geht. Ich gebe es zu. Meinen Egoismus. Ich mag es, dass die Liebe zu Menschen möglich ist, die kompliziert sind und keine Gratwanderung auslassen. Dass dies mölich ist, beweise ich einfach selbst.
Ich habe kein Helfersyndrom, ich helfe gerne. Helfen heißt einfach nur mögen und manchmal lieben, was selbst so sehr weiß, dass es nicht perfekt ist. Anderen helfen ist meine Therapie gegen den Perfektionismus, der mich leiden macht.

20
Mrz
2006

Über das Schreiben IV

Wie ich an anderen Stellen schon notierte und zitierte, gilt mein Schreiben ja mehrheitlich der Bewältigung existenzialistischer Zustände, die eher nicht von Harmonie, Leichtigkeit und allgemeinem Wohlgefühl gekennzeichnet sind. Denken hilft! heißt es auf irgendwelchen T-Shirts, ich kam irgendwann – ist lange her - auf die Idee: Schreiben hilft! Ich weiß gar nicht, ob es stimmt, dass es jedenfalls nicht schadet, das weiß ich: Und von was sonst kann man das so definitiv sagen.
Ich bewundere die Leichtigkeit mancher Blogger [one for all], das Geschehen, das ja auch irgendwie das eigene ist, zu kommentieren und zu ironisieren, illustrieren, zu ummalen, zu verhübschen.
Das ist jetzt keine Häme: Da wo es gut gemacht ist, bewundere ich es tatsächlich sehr

19
Feb
2006

Wochenendzauber

Das Wochenende neigt sich eindeutig dem Ende zu. Ich bin positiv überrascht wie viele kleine Wunder es mir zu schenken wusste.
Denn beschwerlich war die Aufgabenstellung: Ein Berg ungelöster Probleme umschwärmte mich und drohte mit erneuter und weiterer Auflösung des porösen Selbst. Ein wenig Klarheit war geschaffen, aber nicht genug – andererseits kamen neue Unwetter dazu, die vielleicht auch für Klarheit sorgen, aber erst mal den Zustand der Umwölkung annahmen. Letzteres privat: Es war klar, ich würde das Wochenende alleine überstehen müssen /dürfen, als überstünde ich nicht schon die Woche so grausam alleine...
Freitag Abend durch die Stadt gewandert bis zur Tapas-Bar, dort nahm ich lecker überbackene Artischocken und Rotwein ein, und schlich mich heimlich in andern Leuts Gespräche. Samstag morgen trieb es mich überraschend früh aus dem Haus, die Notwendigkeit war klar: Ich hatte das Auto abgestellt, wo zu verhindern war, dass ein fieser Zettel an ihm hängen würde, der weitere unnütze Ausgaben verursachen könnte. Überraschend waren Lust und Kraft, aus dem Haus zu stürmen. Bodenlos fast, dass es nur einen Grund geben konnte, die ersten Anflüge von Luft und Licht wie Frühling in dieser Stadt.
Ich wusste, ich musste fahren bald, die enge Hütte verlassen, das Trauma der Alleingelassenen in der Hütte. Das Wetter spielte halbwegs mit am Samstag, wenn auch etwas durchwachsen, aber es war verglichen mit allem, was man hier in den letzten Wochen durchmachte, mild! Wichtig war hauptsächlich, das Bundesland zu wechseln und so fuhr ich durch Sachsen-Anhalt – ohne rechtes Ziel. Ursprünglich hieß das Ziel Dessau, aber über Dessau, so hörte ich im Radio hing Rauch und Asche und es brannte die Plaste. Dessau soll ja schön sein, aber nicht an diesem Samstag, ich bog ab zur Elbe, es wurde insgesamt eher wolken- als ascheverhangen, ich fand meinen Ort zu Rasten nicht. Nachdem ich schon beinahe wieder aufgegeben hätte, fand ich mein Ziel und ein kleines Zimmerchen in Naumburg an der Saale, phh, dachte ich, biste verrückt, ein Hotelzimmer ne knappe Stunde vor der eigenen Wohnung. Ich fand mich komisch, aber als ich nach einem Tag fast ohne Essen in der Kneipe ein Schnitzel zu mir nahm, merkte ich, wie sehr ich – fast schon unterzuckert – zitterte, und wie sehr gut mir meine Entscheidung tat. Ich hatte Lust auf Alkohol auf dem Zimmer und gar nichts dabei, auch keinen Öffner, aber zum Glück gab’s eine Falsche Rotkäppchensekt überteuert zu kaufen. Und einen Fernseher auf dem Zimmer. Das ansonsten nach kaltem Rauch stank von Anfang an, was ich fies fand. Nun, ich rauche selbst, und soviel war klar, hier kann man es tun ohne schlechtes Gewissen, aber eigentlich liebe ich Hotelzimmer, in denen wundervolle Gerüche von Frischheit aufsteigen. Das leider konnte man sich hier abschminken. Aber Sekt trinken und rauchen und ein bisschen TV. Ich versteh´s ja auch nicht, wie seltsam obergeil entspannend ich das Erlebnis des Fernsehens in Hotelzimmern finde. Weil ich keinen Fernseher habe, manchmal frage ich mich schon, ob mein Leben nicht eine entscheidende Entspannung durch Alltagsfernsehen bekäme. Keine Ahnung, ich lebe schon so lange ohne und fand es immer pervers...
Obergeil finde ich es auch, morgens Frühstück gemacht zu bekommen, zahlender Gast zu sein, dem alles hingestellt wird. Dies sind alles keine Erlebnisse mehr, für deren Qualität ich einen Begleiter brauche, fast im Gegenteil. Auf den Genuss der Situation kann ich mich besser alleine konzentrieren.
Aber es kam noch besser. Ich strich durch Naumburg, nachdem ich die Rechnung für die Übernachtung in der Herberge beglichen hatte, und machte verzwickte Umwege mit Absicht bis ich am Dom war. Wegen Uta ist der unbedingt zu besichtigen, aber es ging nicht um halb elf, es war Gottesdienst in der angeschlossenen Nachbarkirche, man hörte samtig Orgel und Singen und manchmal nicht viel. Dom-Besichtigung Sonntags erst ab 12. Bis 16. Aber vielleicht ist auch die Wirkung eines solchen Dombaus von außen viel eindrücklicher. Die imposanten und doch irgendwie Geborgenheit stiftenden Turmspitzen staken in einen mittlerweile sehr sehr blauen Himmel, Frühling eindeutig, und ein Gefühl erstaunten Glücks. Wenn ich schon nicht unmittelbar anfangen konnte an Gott zu glauben, so glaubte ich doch plötzlich den Menschen, die es tun. Die Domkulisse von Naumburg hatte eine eindrückliche Wirkung von Schutz, Stolz und Imposanz auf mich – und das alles auf einmal und schillernd stark in den blauen Himmel hinein. Begehbar auch bei Besichtigungssperre der Kreuzgang. Den ging ich viele Male ab, und auf einmal war es so klar, was dieses Gehen im Kreis – der ein altehrwürdiges Viereck ist, in Wirklichkeit, achtsam und bewusst bewirkt. Ich spürte eine ehrfürchtige Freude und Ruhe.
(Der Tag ging ja noch weiter, und gut, aber das muss jetzt erst mal reichen: Vielleicht demnächst mehr. Ich spüre noch den Genuss des Wochenendes, die herrliche Luft, ich habe Lust auf Schnitzel, auf Genuss und Geborgenheit – aber morgen wird das Wetter schlecht, so hört man und ich muss wieder dem Alltag ins Gesicht sehen. Und dennoch bin ich froh, sehr froh und kann Naumburg an der Saale nur wärmstens empfehlen, jedenfalls bei gutem Wetter und mit Rotkäppchensekt, trocken.)
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Das Leben zwischen Schonwaschgang und Schleudern

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Ganz kann ich mich der Tatsache ja nicht verschließen, dass man heutzutage Impressionales beitragen muss. Ich kann, so vermute ich, alle Inhalte meines Blogs selbst verantworten und werde mich auch bemühen, mich an geltendes Recht zu halten. Ich wurde protestantisch erzogen und bin in solchen Bemühungen also geübt. Den Inhalt externer Links kann und will ich nicht verantworten und distanziere mich also nicht nur von jenen, sondern auch von allen Erwägungen, mich dafür in Verantwortung zu ziehen. In irgend auftretenden Zweifelsfällen, viel lieber aber für freundliche Post, gibt es ab sofort ein offenes Scheunentor: eine_wasserfrau@gmx.de

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ja, das ist die Frage
...mhmmm...wie hat denn nun dein neues Jahr begonnen?...
herbstfrau - 7. Mär, 17:48
take five....
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rosmarin - 16. Jan, 00:35
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habe ich verfasst, dann doch wieder offline gestellt....
wasserfrau - 13. Jan, 23:58
2012 - Zukunft revisited
Eben habe ich alle meine Posteingangsmails "unwiederbringlich"...
wasserfrau - 9. Jan, 01:31
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Zuletzt aktualisiert: 7. Mär, 17:48

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